Rettung zwischen Himmel und Erde: Feuerwehr und THW üben Höhenrettung an der Saarburger Sesselbahn

Saarburg · Feuerwehr und THW haben in einer gemeinsamen Übung den Ernstfall mit Rettung von Personen aus den 50 Gondeln der Seilbahn geprobt. Das Szenario: Ein Getriebeschaden lässt die Anlage stillstehen. Bis zu 100 Menschen könnten schlagartig in luftiger Höhe gefangen sein.

 Die Spezialisten der Feuerwehr retten die Insassen der Gondeln, die vom THW gestellt wurden, entweder per Drehleiter oder klettern auf die Masten, um von dort aus per Seilfahrgerät zu den Opfern zu gelangen.

Die Spezialisten der Feuerwehr retten die Insassen der Gondeln, die vom THW gestellt wurden, entweder per Drehleiter oder klettern auf die Masten, um von dort aus per Seilfahrgerät zu den Opfern zu gelangen.

Foto: Herbert Thormeyer
 Mit einem Seilfahrgerät gelangen die Spezialisten der Feuerwehr zu den Insassen der Gondeln und können diese dann abseilen.

Mit einem Seilfahrgerät gelangen die Spezialisten der Feuerwehr zu den Insassen der Gondeln und können diese dann abseilen.

Foto: Herbert Thormeyer

Ein lautes Knack-Geräusch im Getriebe der Sesselbahn Saarburg, und die Anlage steht. Betriebsleiter Alois Marx ruft sofort die Feuerwehr, die auch die Höhenretter aus Beurig alarmiert. Das Technische Hilfswerk (THW) rückt mit Seilfahrgeräten an und stellt die "Opfer", denn es ist nur eine Übung.

"Der Landesbetrieb Mobilität in Koblenz verlangt als Genehmigungsbehörde für alle Seilbahnen im Land einmal im Jahr eine Rettungsübung nachzuweisen, damit die Betriebsgenehmigung verlängert werden kann", erklärt Marx. Ein Getriebebruch, so Marx gegenüber dem TV, könne immer mal vorkommen. Doch dann sind die Passagiere der Bahn nicht gleich in luftiger Höhe eingeschlossen, denn: "In diesem Fall springt unser Käfermotor mit 30 PS an und bringt die Gondeln wieder in Bewegung." Dieser Notbetrieb darf allerdings nur so lange laufen, bis alle Fahrgäste die Bahn verlassen haben.

In den 50 neuen, Anfang letzten Jahres erst installierten Gondeln finden bis zu 100 Fahrgäste Platz. Diese können im Ernstfall von der Feuerwehr und deren Höhenrettung aus ihrer misslichen Lage befreit werden.Verläuft die Straße zum Warsberg direkt unter einer Gondel, kann die Drehleiter der Feuerwehr die Passagiere schnell retten.

"Steht die Gondel jedoch über einer Wiese, müssen die Höhenretter ran", weiß Wehrleiter Christof Leinenbach. Höhenretter wie Peter Roth steigen auf die Masten, gesichert von seinen Helfern am Boden. Per Seilfahrgerät arbeitet er sich an die Gondel heran, in der er schon von Jasmin Menslage erwartet wird. Die 20-Jährige bekommt eine Rettungsweste angelegt, mit deren Hilfe ein Abseilen problemlos vonstatten geht. "Das ist echt cool und geht ganz ohne blaue Flecken", bestätigt die Gerettete dem TV. Im Jahre 1976 ging die Sesselbahn in Saarburg in Betrieb. Es herrschen strenge Sicherheitsvorschriften. "Ich muss jeden Tag einen Betriebsbericht schreiben", sagt Seilbahnchef Marx.

Diese Aufzeichnungen über Betriebsdauer und Wetterverhältnisse, die vielleicht ein Abschalten der Bahn nötig machten, werden dem Tüv Rheinland vorgelegt, der die Bahn selbst einmal im Jahr auf ihre technische Zuverlässigkeit hin überprüft. Diese Dokumente bekommt wiederum der LBM in Koblenz, um wieder ein Jahr lang den Betrieb der Bahn zu genehmigen. "Läge kein Bericht über eine Rettungsübung oder den täglichen Betrieb vor, und es passiert ein Unfall mit Personenschaden, ist mir der Knast sicher", betont Alois Marx die Bedeutung der Sicherheit an der Saarburger Sesselbahn.

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