Neue Touristen-Attraktion in Rascheid Vom 18-Meter-Turm über den Hochwald blicken

Rascheid · Die Verbandsgemeinde Hermeskeil ist um eine touristische Attraktion reicher: Am Wochenende ist der Aussichtsturm Nationalparkblick bei Rascheid für Besucher freigegeben worden. Die Initiative zu dem Projekt kam von der Stiftung eines Hermeskeiler Ehepaars.

 Beim Richtfest in Rascheid haben die Gäste erstmals den neuen Aussichtsturm Nationalparkblick erklimmen dürfen und aus 18 Metern Höhe den Blick über die Landschaft des Hochwalds genossen. Finanziert hat das Bauwerk zu großen Teilen die Hermeskeiler Karl-und-Katharina-Heil-Stiftung.

Beim Richtfest in Rascheid haben die Gäste erstmals den neuen Aussichtsturm Nationalparkblick erklimmen dürfen und aus 18 Metern Höhe den Blick über die Landschaft des Hochwalds genossen. Finanziert hat das Bauwerk zu großen Teilen die Hermeskeiler Karl-und-Katharina-Heil-Stiftung.

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Wer mit dem Auto von Hermeskeil in Richtung Rascheid fährt, der sieht das eindrucksvolle Bauwerk schon von Weitem. Auf einer Anhöhe neben dem Sportplatz thront der neue Aussichtsturm. Vertreter der Ortsgemeinde, der beteiligten Baufirmen und der Karl-und-Katharina-Heil-Stiftung haben am Samstag dort Richtfest gefeiert. Erstmals durften Besucher das Bauwerk erklimmen und von der obersten Plattform aus den Blick über die Landschaft schweifen lassen.

Der Turm ist achteckig, 17,7 Meter hoch, hat einen Durchmesser von 6,4 Metern, ein Zeltdach und besteht aus wasserfest verleimtem Holz und feuerverzinktem Stahl, erläuterte Jörg Hartig vom Vorstand der Karl-und-Katharina-Heil-Stiftung einige technischen Details des Projekts. Die Stahltreppen, die über drei Zwischenebenen nach oben führen, seien jeweils um 90 Grad versetzt angeordnet. Dadurch gestalte sich der Aufstieg bequemer als beispielsweise bei einer Wendeltreppe. Die Treppe sei bewusst nur etwa 80 Zentimeter breit, damit sich die Nutzer auf beiden Seiten am Geländer festhalten könnten. Seinen Namen Nationaparkblick verdankt das Bauwerk dem Umstand, dass man von der obersten Plattform aus bei gutem Wetter weit in jede Himmelsrichtung blicken kann – unter anderem bis in den Nationalpark Hunsrück-Hochwald.

Laut Stiftung hat der Turm mehr als 250 000 Euro gekostet. Die exakte Summe stehe noch nicht fest. 60 Prozent der förderfähigen Kosten übernehmen die Europäische Union und das Land über Fördertöpfe, für die die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Erbeskopf Projekte auswählt. Den Rest trägt die Stiftung, die von dem Ehepaar Karl und Katharina Heil aus Hermeskeil gegründet wurde und in der Hochwaldstadt schon viele kleinere Projekte wie beispielsweise ein Klettergerüst im Stadtpark umgesetzt hat. Die Stiftung hatte den Turm zuerst in Hermeskeil bauen wollen. Diese Pläne waren aber an politischen Widerständen gescheitert (der TV berichtete). „Den neuen Standort in Rascheid haben wir dann ziemlich schnell gefunden“, erklärte Günter Weber, ebenfalls Mitglied im Stiftungsvorstand. „Die Aussicht von hier oben ist einmalig.“ Da der Turm direkt an der Traumschleife Königsfeldschleife liege, wolle man damit auch die Attraktivität des Wanderwegs steigern. Wanderer könnten ab sofort am Turm Rast machen und die Aussicht genießen.

Zur Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde Rascheid, die künftig die Unterhaltung des Bauwerks übernehmen wird, sagte Weber: „Wir haben mit dem Gemeinderat nie über Probleme, sondern immer nur über Lösungen gesprochen.“ Im April 2018 waren dort die Pläne der Stiftung erstmals vorgestellt worden.

Im vergangenen Oktober starteten die Bauarbeiten. Die Gemeinde plant in den nächsten Monaten noch eine Verschönerung des Turmumfelds inklusive Sitzgelegenheiten und Informationstafeln zur Umgebung, wofür ihr die LAG Erbeskopf ebenfalls eine Förderung in Aussicht gestellt hat. Laut Ortsbürgermeister Andreas Ludwig soll außerdem eine zusätzliche kleinere Aussichtsplattform für Menschen mit Behinderung entstehen. Dazu soll eine 15 Meter lang und 2,50 Meter hohe Rampe neben dem Turm gebaut werden. Außerdem wolle die Gemeinde einen barrierefreien Zugang zu den Toiletten am Sportplatz schaffen. „Sobald die Förderzusage da ist, fangen wir sofort an“, sagte Ludwig dem TV. „Bis Anfang Juni könnte alles fertig sein.“ Dann werde auch die Einweihung von Turm und Umfeld groß mit den Bürgern gefeiert. Öffentlich zugänglich sei das Aussichtsbauwerk aber ab sofort.

Der Ortsbürgermeister dankte den Stiftern, insbesondere dem Ehepaar Heil, für deren Initiative und das finanzielle Engagement: „Es ist ein wunderbares Werk geworden.“ Dem stimmte Hartmut Heck, Bürgermeister der Verbandsgmeinde Hermeskeil, zu. „Rascheid will hoch hinaus“, bemerkte Heck auch in Anspielung auf den Windpark mit sechs Windkraftanlagen, der zurzeit auf Rascheider Gebiet entsteht und laut dem Bürgermeister positive Auswikungen auf die Gemeindefinanzen haben wird. Mit dem Turm hätten Gemeinde und Stiftung „etwas mit Weitsicht geschaffen“, das zudem eine sinnvolle Ergänzung der touristischen Infrastruktur in der Verbandsgemeinde Hermeskeil und ein Gewinn für den Hochwald insgesamt sei.

Aussichtsturm bei Rascheid geöffnet
13 Bilder

Aussichtsturm bei Rascheid geöffnet

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Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Auch die Stifter sind mit dem Ergebnis zufrieden. „Der Turm ist sehr schön geworden, so, wie wir ihn uns vorgestellt haben“, sagte Katharina Heil, die gemeinsam mit Günter Webers Sohn Julian das rote Band über den ersten Turmstufen zerschnitt und damit den etwa 30 Richtfestgästen den Weg freigab.

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