Richtige Wahl

HENTERN. Ein Resümee zu ziehen und Erfahrungen bezüglich der Pflanzenkläranlage auszutauschen war der Anlass für Vertreter der Verbandsgemeinde Kell am See, der Planer und des Gemeinderates Hentern, sich an der Anlage zu treffen.

"Nachdem wir im vergangenen Jahr die größte Pflanzenkläranlage von Rheinland-Pfalz in Hentern der Öffentlichkeit übergeben haben, ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen", eröffnete Bürgermeister Werner Angsten den anberaumten Ortstermin. "Nach Erteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis durch die Bezirksregierung Trier konnte im Frühjahr 2000 mit dem Bau der Pflanzenkläranlage begonnen und diese im März 2002 in Betrieb genommen werden." Es sei ein langer und mit Steinen gepflasterter Weg gewesen, davon könnten die Verantwortlichen ein Lied singen. Bürgermeister Werner Angsten ging auf die einzelnen Stationen kurz ein. Bereits zu Beginn der 90er Jahre seien in einer Studie des Ingenieurbüros Bambach & Gatzen, Trier, erste Untersuchungen hinsichtlich der Abwasserreinigung der Ortsgemeinden Baldringen und Hentern angestellt worden. Hierbei sei auch ein möglicher Anschluss an die Ortsentwässerung Zerf mit einer gemeinschaftlichen Abwasserreinigungsanlage untersucht worden. Mit dem Ergebnis, dass jeweils eine Einzelkläranlage für die Ortsgemeinden Baldringen, Hentern und Zerf die wirtschaftlichste Lösung für die Verbandsgemeinde Kell am See darstellte. Nach einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren habe sich nach Prüfung der eingegangenen Angebote und Kostenvergleichen die nunmehr errichtete Pflanzenkläranlage als die wirtschaftlichste Lösung erwiesen. Sie sei mit einer Ausbaugröße von 800 Einwohnerwerten die größte in Rheinland-Pfalz.1,7 Millionen Euro wurden investiert

Die äußere Erscheinungsform der Pflanzenkläranlage passt sich sehr gut in die Landschaft ein. Von der Ferne ist diese wartungsfreundliche Anlage nicht als eine solche zu erkennen. Der zwischenzeitliche Bewuchs passt sich sehr gut der Natur an. Schaumbildungen seien fachlicherseits als normale Gischtbildung erkannt worden, meinte Angsten. Im Frühjahr 2002 wurde, so der Verwaltungschef, der Probebetrieb aufgenommen, nachdem die Druckleitung und das Pumpwerk auf dem ehemaligen Kläranlagenstandort fertig gestellt waren. Die Investitionskosten betragen rund 1,78 Millionen Euro. Mit Inbetriebnahme der Kläranlage Hentern wurde ein Anschlussgrad von 94 Prozent erreicht. Die restlichen sechs Prozent sind ausschließlich der Außengebietsbebauung zuzuordnen. "820 kommunale Kläranlagen gibt es derzeit in Rheinland-Pfalz. Mit dieser Anlage werden die Voraussetzungen der Abwasserverordnung in vollem Umfang erfüllt", sagte Jörg Jost, seit 1. Januar neuer Werkleiter der Verbandsgemeinde. Hartmut Garth von Planungsbüro Spoo & Partner gab einen Überblick über Standort der Anlage und Funktionsweise. "Die Anlage funktioniert so, wie wir es uns vorgestellt haben. Optimal wird es mit dem nun einsetzenden Bewuchs in den Klärbecken."

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