Wirtschaft Intelligente Roboter beherrschen das Lager einer Firma in Saarburg

Saarburg · Modeschmuck-Label Leslii setzt im Saarburger Gewerbegebiet Irscher Straße Maßstäbe in der Warenlogistik.

 Vier Roboter sind fleißig und effektiv. Sie wissen über ihren Zentralrechner immer, wo welches Produkt zu finden ist.

Vier Roboter sind fleißig und effektiv. Sie wissen über ihren Zentralrechner immer, wo welches Produkt zu finden ist.

Foto: Herbert Thormeyer

Es ist eine Geschichte, wie man sie eigentlich nur von amerikanischen Firmengründern kennt. „Wir haben 2005 bei uns im Keller angefangen“, sagt Thomas Kalle, geschäftsführender Gesellschafter der Leslii GmbH, die gerade im Saarburger Gewerbegebiet Irscher Straße, in der Industriestraße 28, ihren neuen Firmensitz bezogen hat. Das Besondere an diesem dunkelgrauen, würfelförmigen Bau: Roboter beherrschen das Warenlager.

Sie werden über einen Zentralrechner gesteuert und finden in dem in dem AutoStore genannten Lager- und Kommissionierungssystem jedes Halskettchen, Sonnenbrille, Armreif oder Regenschirm, rund 2000 Produkte, die dieses Unternehmen selbst entwirft und an 13 000 Händler plus Onlineshop liefert.

Die Würfelform des Gebäudes, eine Holzständerkonstruktion mit besonders günstigen Wärmedämmwerten, ist wichtig, denn das Lagersystem passt sich dem Haus an und konnte deshalb sehr kompakt gebaut werden. Knapp zwei Millionen Euro investierte der Diplom Betriebswirt und seine Frau Antonia in den neuen Standort, der durch die Europäische Union und das Land Rheinland-Pfalz kofinanziert wurde.

„Die Lagerfläche verringert sich um 60 Prozent“, ist Kalle begeistert. 4000 Kisten stehen in 16 Ebenen übereinander. Zwar wurden so zwei Lageristen eingespart, dennoch hat Leslii fünf neue Mitarbeiter für wichtigere Aufgaben eingestellt. Auch eine Lehrstelle für eine Kauffrau im E- Commerce wurde geschaffen.

Dabei läuft alles energieeffizient: 20 000 Teile gibt das System an die Verpacker aus, die die Waren versenden. Nicht nur das Haus ist klimafreundlich. „Zehn dieser Roboter verbrauchen weniger Strom als ein gewöhnlicher Staubsauger“, schwärmt der Chef und fügt hinzu: „Das ist keine Spielerei. Die Anlage hat sich in fünf Jahren bezahlt gemacht.“

Der 46-Jährige lobt ausdrücklich die gute Betreuung durch die Verbandsgemeinde Saarburg während der Bauphase und freut sich besonders über den Glasfaseranschluss mit einer Übertragungsrate von 300 Megabit pro Sekunde, ohne den das alles nicht möglich wäre.

Gerade ist Thomas Kalle aus China zurück, wo viele der Leslii-Entwürfe gefertigt werden. „Die Chinesen sind ganz wild auf deutsche Produkte“, hat er herausgefunden, und will das für sein Unternehmen nutzen. Leslii präsentiert sich im Internet unter www.leslii.net

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