Römerfunde in Wasserliesch von Bedeutung

Wasserliesch/Trier · Die Römerfunde in der Kiesgrube am Ortsrand von Wasserliesch sind laut dem Rheinischen Landesmuseum nicht erhaltenswert. Die Archäologen ziehen sich deshalb von der Grabungsstelle zurück. Der Kiesabbau kann fortgesetzt werden.

Hier wird ab jetzt nur noch Kies abgebaut. Die Archäologen ziehen sich von der Grabungsstelle zurück. TV-Foto: Christian Kremer

Wasserliesch/Trier. Die römischen Kellermauern, die Arbeiter in der Kiesgrube am Wasserliescher Ortseingang entdeckt haben, sind aus Sicht des Rheinischen Landesmuseums nicht wertvoll genug, um sie zu erhalten. "Was jetzt noch existiert, ist vergleichsweise bescheiden und weder von seiner Aussagekraft noch von seiner Substanz geeignet für eine touristische Erschließung", meint Hans Nortmann, Chefarchäologe des Rheinischen Landesmuseums in Trier. "Das klingt Ihnen vielleicht etwas überraschend für einen Denkmalpfleger", führt Nortmann weiter aus. Aus Erfahrung wisse er jedoch um den Aufwand und um die technischen Probleme bei der dauerhaften Konservierung. "Aufwand und touristischer Ertrag müssen schon in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen", erklärt er seine Position.
Bei den aktuellen Funden in Wasserliesch handele es sich lediglich um die tiefliegenden Teile einer römischen Ruine. Die Entdeckung der spätrömischen Baulichkeiten sei bei Freigabe des Abbaus in der Kiesgrube vor zwei Jahren nicht absehbar gewesen, führt Nortmann in einem Schreiben an die Gemeinde aus. "Im Ergebnis wird man das Ganze intern in einen größeren Zusammenhang einordnen können", schreibt er weiter. "Es ist sicher keine Sensation, aber für uns ein schönes Mosaiksteinchen."
Die oberflächennahen Teile der Baulichkeiten sind laut dem Archäologen bereits in früheren Zeiten abgeräumt worden. Unabhängig davon besteht ein rechtlicher Anspruch auf den Kiesabbau, den das Museum - auch in Abwägung der Qualität der Relikte - nicht durch Entschädigungen ablösen wolle, sagt Nortmann. Im Gespräch mit dem TV setzt er hinzu, dass die Firma Wacht, die den Kies dort abbaut, vorbildlich mit dem Museum zusammengearbeitet habe.
Nach der Bewertung der Trierer Museumsarchäologen ist die Sache für Noch-Ortsbürgermeister Herbert Rausch klar: "Für die Gemeinde bedeutet das, dass sich der Aufwand für eine touristische Nutzung nicht lohnt." Im Übrigen sei eine Nutzung der Fläche problematisch, da sich das Gelände im Privatbesitz befinde.cmk