Römische Villa entdeckt

TAWERN-FELLERICH/TEMMELS. Die Römer haben sich offensichtlich in Tawern wohl gefühlt – das belegt unter anderem die Tempelanlage. Auch auf dem Gelände, auf dem sich in naher Zukunft Golfer tummeln sollen (der TV berichtete), waren sie zu Hause. Eine zweite römische Villa ist dort jüngst entdeckt worden.

Rot-weißes Absperrband flattert derzeit auf einer Wiese in Tawern. Denn dort sind Mitarbeiter des Trierer Landesmuseums seit einigen Tagen damit beschäftigt, Stellen mit Funden aus der Römerzeit zu sichten und zu untersuchen. Unter den ersten freigelegten Stellen einer Wiese blitzen Steine und Mauerreste hervor. "Wir sind wirklich noch ganz am Anfang", erklärt der Archäologe Hans Nortmann, beim Landesmuseum zuständig für die Denkmalpflege rund um Trier. Deshalb kann er derzeit noch nicht viel zu den Untersuchungen sagen. Auf dem Gelände, das in naher Zukunft als Golfpark genutzt werden soll, untersuchen die Archäologen Fundstellen, die seit geraumer Zeit prospektiert sind. Neben einer bereits bekannten Stelle mit römischen Relikten, an der vermutlich ein Landhaus stand, ist im Winter eine weitere entdeckt worden. Dort legen die Mitarbeiter des Landesmuseums gerade Funde frei. Nach ersten Erkenntnissen hat man auf dem Gelände Mauerreste gefunden. "Mit 90-prozentiger Sicherheit ist es ein römisches Landhaus, eine Villa mit Haupt- und Nebengebäuden", erklärt Nortmann auf TV-Anfrage. Mit archäologischen Sensationen rechnet er allerdings nicht: "Wir erwarten dort keine imposante Ruine." In Tawern passiere gerade das, "was in Trier eigentlich fast täglich passiert", erklärt er. Gelände anschließend nutzbar

Die Arbeit der Archäologen sei quasi eine "vorbeugende Untersuchung", um die Relikte aus der Römerzeit zu dokumentieren, schildert Nortmann. Danach "ist das Gelände uneingeschränkt nutzbar". Investoren haben dort ein Mammut-Projekt geplant: Sie möchten eine Anlage mit Golfplatz samt Clubhaus, ein Hotel sowie etwa 400 Wohneinheiten errichten. Bis zum Herbst werden die Archäologen ihre Arbeiten auf dem Gelände abgeschlossen haben. Mit Planern, dem Bauherren und der Verbandsgemeinde habe man sich geeinigt. "Unsere Belange sind zu unserer Zufriedenheit abgedeckt", sagt der Archäologe. Ob der Investor die Relikte auf dem Golfpark-Gelände nutzen oder zeigen wolle, sei ihm nicht bekannt.

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