Römisches Leben an der Sauermündung

Vor 100 Jahren wurde die Römerbrücke über die Sauer bei Wasserbillig abgerissen. Dieses Datum nehmen die Heimatvereine von Oberbillig und Langsur zum Anlass, die Brücke, das Umfeld und die römische Fernstraße in einer Ausstellung zu präsentieren.

 Mitglieder der Heimatvereine Oberbillig und Langsur (von links: Hans Weinandi, Rüdiger Artz, Robert Kohns, Kurt Scheuer, Peter Westenfelder und Detlef von der Felsen) besprechen letzte Details zur Ausstellung „Ad Quintum“. TV-Foto: Albert Follmann

Mitglieder der Heimatvereine Oberbillig und Langsur (von links: Hans Weinandi, Rüdiger Artz, Robert Kohns, Kurt Scheuer, Peter Westenfelder und Detlef von der Felsen) besprechen letzte Details zur Ausstellung „Ad Quintum“. TV-Foto: Albert Follmann

Langsur/Oberbillig. Der Langsurer Ortsteil Wasserbilligerbrück und Oberbillig liegen nur einen Katzensprung voneinander entfernt - und doch sind sich die Bewohner fremd. Die dazwischen liegende Mosel ist wie ein Trennungsband, denn es gibt keine Brücke. Einzige Verbindung ist eine Fähre.

Eine Brücke ist es dennoch, die jetzt die Heimatvereine aus Oberbillig und Langsur zu einer gemeinsamen Ausstellung bewegt hat: die alte Römerbrücke über die Sauer bei Wasserbillig. Vor 100 Jahren war sie abgerissen worden, die Fundamente schlummern heute noch im Sauergrund und sind noch weitgehend erhalten. 1970, als das Wasser in der Mosel wegen Arbeiten an Stauwehren abgelassen worden war, sind die Fundamente vermessen worden. Mehrere Rekonstruktionen der Brücke werden in der Ausstellung vom 1. bis 8. November im Historischen Keller in Langsur gezeigt. Sie stammen aus Privatbeständen. Auch historische Fotos und sogar römisches Spielzeug, Kochutensilien und einige Quadratmeter römische Dacheindeckung werden zu sehen sein.

Weitere Exponate befassen sich mit dem Umfeld der Brücke und dem Verkehr. Die Brücke war wichtiger Bestandteil einer 500 Kilometer langen römischen Fernstraße. Sie führte einst von der französischen Stadt Chalon-sur-Saône

(Burgund) Richtung Köln und brachte dem Mosel-Eifel-Raum als Handelsroute einen wirtschaftlichen Aufschwung. Als die Brücke 1628 erneuert wurde, sei zur Finanzierung eigens eine Maut erhoben worden, berichtet Heimatkundler Peter Westenfelder aus Born, einer der Organisatoren der Ausstellung. Diese trägt den Namen "Ad Quintum", was sich aus der römischen Zahl fünf ableitet: Die Sauerbrücke lag fünf keltische Meilen flussaufwärts von Trier. Die Igeler Säule ist übrigens vier Meilen entfernt; in Stein gehauen sind auf ihr auch Lasten ziehende Maultiere zu sehen - so wie auf der Römerstraße.

Mitglieder der Heimatvereine Oberbillig und Langsur stehen während der Ausstellung Rede und Antwort. "Ad Quintum" ist wochentags von 15 bis 19 Uhr und am Wochenende von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Eintritt frei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort