Roscheider wollen besseren Nahverkehr

Wer in Konz-Roscheid lebt und kein Auto hat, ist schlecht dran. Am Samstagmittag endet die Wochenend-Busverbindung. Eine Bürgerinitiative macht sich nun für die Einrichtung eines Anruf-Sammeltaxis stark.

 Taxi als zusätzliche Anbindung: Die Roscheider machen den Vorschlag, in den Abendstunden, an Wochenenden und Feiertagen ein Anruf-Sammeltaxi einzusetzen.TV-Foto: Anke Pipke

Taxi als zusätzliche Anbindung: Die Roscheider machen den Vorschlag, in den Abendstunden, an Wochenenden und Feiertagen ein Anruf-Sammeltaxi einzusetzen.TV-Foto: Anke Pipke

Konz. 13.19 Uhr, und dann ist Schluss: Wer von der Bushaltestelle "Neuer Friedhof" in Roscheid am Samstag in die Konzer Innenstadt fahren möchte, muss pünktlich sein. Nach 13.19 Uhr fährt kein Bus mehr den Berg hinunter, auch sonntags nicht. Die Fahrplanauskunft des Verkehrsverbunds Region Trier im Internet ( www.vrt-trier.de) empfiehlt Reisenden für diesen Zeitraum einen halbstündigen Fußmarsch zum Bahnhof Karthaus. Von dort sind dann wieder viele Ziele in der Umgebung erreichbar.

Das ist ein Zustand, mit dem sich viele der etwa 3500 Einwohner des Höhenstadtteils nicht abfinden wollen. Willi Reichard hatte Anfang November eine Unterschriftenaktion gestartet, um den Verantwortlichen das Interesse der Roscheider an einer besseren Anbindung zu demonstrieren. Damals sagte er: "Wenn ich 500 Unterschriften zusammenhabe, werde ich mein Anliegen bei der Stadtverwaltung vortragen." Sein Versprechen machen er und seine Mitstreiter, darunter Stefan Braun, Sprecher des Fahrgastbeirats Trier-Saarburg, und Karl Clemens, Vorsitzender der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Konz, nun wahr.

Am Montag, 25. Januar, findet um 18.30 Uhr im Pfarrzentrum St. Helena ein Diskussionsabend zu diesem Thema statt. Dann werden nicht nur Reichard und Co. auf dem Podium sitzen, sondern unter anderem auch Joachim Huber, Trie-rer Niederlassungsleiter der Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft (RMV), VRT-Geschäftsführerin Veronika Zänglein, Bürgermeister Karl-Heinz Frieden und Erhard Holbach von der Stadtverwaltung sowie ein Vertreter der Kreisverwaltung und Taxi-Unternehmer. Moderiert wird der Abend von TV-Redakteur Dieter Lintz.

Reichard und Co. bereiten sich seit Wochen auf das Zusammentreffen vor. Der Vorschlag der Roscheider: die Einrichtung eines Anruf-Sammeltaxis in den Abendstunden, an Wochenenden und Feiertagen. Es soll je nach vorher angemeldetem Bedarf die Fahrgäste an den Bushaltestellen abholen oder dorthin bringen. "Das wäre eine sowohl für Bürger als auch für die Stadt tragfähige Lösung", sagt Braun. In ihrer Initiative haben die Aktiven im Vorfeld Busfahrpläne analysiert und den Kostenbedarf kalkuliert. Von vielen Seiten gibt es bereits positive Signale. "Die Bereitschaft für gemeinsame Gespräche ist da", sagt Huber (RMV). Auch Bürgermeister Frieden steht dem Thema offen gegenüber. "Die Entscheidung über die dauerhafte Einrichtung eines Anruf-Sammeltaxis werden am Ende diejenigen treffen, die es nutzen."

Meinung

Das kann nur der Anfang sein

Von Anke Pipke

Aktiv im Alter" und "Lebendige Dörfer": So lauten die Titel der aktuellen Projekte in der Stadt und Verbandsgemeinde Konz. Manche Bürger im Konzer Land, die kein eigenes Auto fahren (können), könnten die Initiativen als blanken Hohn verstehen, wenn sie sich allein die Anbindung ihrer Orte an den öffentlichen Nahverkehr ansehen. Wer einen Bahnsteig in der Nähe hat, ist gesegnet. Wer nicht, muss schauen, wie er in die Städte der Umgebung kommt. Es ist höchste Eisenbahn, dass etwas getan wird. Roscheid kann da nur der Anfang sein. a.pipke@volksfreund.de

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