Rosenkavaliere im Roscheider Hof

KONZ. In harmonisch-familiärem Ambiente feierte das Freilicht- und Volkskundemuseum Roscheider Hof am Sonntag das dritte Rosenblütenfest. 600 Gästen – so viele wie im Vorjahr – wurde eine gelungene Mischung von Unterhaltung angeboten.

 Bereicherten das dritte Rosenblütenfest im Roscheider Hof mit historischer Kleidung: Thomas Freis (links) und "Dandy" Michael Kuschel. Foto: Gabriela Böhm

Bereicherten das dritte Rosenblütenfest im Roscheider Hof mit historischer Kleidung: Thomas Freis (links) und "Dandy" Michael Kuschel. Foto: Gabriela Böhm

Mit allen Sinnen genießen: Dazu dient das Rosenblütenfest ganz vorzüglich. Der Gaumen wird durch frisch gegrillte Würstchen und lecker belegtes, frisch gebackenes Brot verwöhnt, das Auge durch das stilvolle Ambiente des Roscheider Hofs, in dem am Nachmittag im Stil des 18. Jahrhunderts gekleidete Herren ein Wettfechten und Duelle vorführen. "Rosenkavaliere", wie Museums-Chef Ulrich Haas schmunzelnd kommentiert. Und der Geruch erfährt im Rosengarten gleich besondere Höhenflüge. "Die Rosen dort hinten riechen zitronig", sagen Veronika Weinandy und Elisabeth Schaack, die sich bei dem "Beschnuppern" der Pflanzen viel Zeit lassen. Im Rosengarten des Roscheider Hofs wollen sich die beiden Roscheiderinnen "Anregungen holen und schnuppern". Das tun sie zwischen Buchshecken und Sonnenuhr ausgiebig und sind "stolz darauf, das Freilichtmuseum vor unserer Haustür zu haben". Duft aus 700 Rosenstöcken

700 Rosenstöcke gibt es im Rosengarten. Er ist im Biedermeierstil angelegt und wird durch das Gartenhäuschen ergänzt: Ein Pavillon, der, 1830 in Trier gebaut, "gerade so" vor dem Abriss gerettet wurde und im Freilichtmuseum einen neuen Standort fand, erläutert Haas. Alte und neue Rosensorten bestücken das Areal: Edelrosen, Buschrosen, Beetrosen mit so romantischen Namen wie "Schneeküsschen" oder "Sommerwind". Letzterer weht in der Realität leider nicht über das Gelände. Die vielen Gäste suchen angesichts der drückenden Mittagshitze von 34 Grad den kühlenden Schatten. Geschützt und beschirmt kommen Kinder in den taktilen Genuss etlicher Aktionen. Wie am Stand von Birgit Möller, an dem sie aus Ton zierliche Rosenblüten formen, die sie später, auf Schieferplatten getrocknet, mit nach Hause nehmen. Auch fürs Ohr wird beim Rosenblütenfest einiges geboten. Zur Eröffnung der Feier spielt der Musikverein "Concordia" Konz auf. Am Nachmittag erfreut die Trierer Formation "Two'n Two" die Besucher - bis ein Gewitter nicht Rosen, sondern Regentropfen fallen lässt. Man baut kurzerhand ab und improvisiert, und im geschützten Raum der Takenplattenausstellung klingt das Fest bei ausgezeichneter Musikvorstellung in gemütlicher Atmosphäre am Abend aus.

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