Rot-grauer Wegweiser durch 13 Orte

Die Verbandsgemeinde Hermeskeil gibt ihren Bürgern und Gästen ab sofort eine nützliche Orientierungshilfe an die Hand. Sie hat eine neue Broschüre herausgegeben, in der auf 51 Seiten geballte Informationen über alle 13 Orte zusammengestellt sind.

 Auftraggeber und Gestalter: Büroleiter Werner Haubrich und Bürgermeister Michael Hülpes werfen zusammen mit Dagmar Weis-Maßmann und Werner Giese (von rechts) von der Firma „Domino“ einen Blick in die neue Informationsbroschüre der Verbandsgemeinde Hermeskeil. TV-Foto: Axel Munsteiner

Auftraggeber und Gestalter: Büroleiter Werner Haubrich und Bürgermeister Michael Hülpes werfen zusammen mit Dagmar Weis-Maßmann und Werner Giese (von rechts) von der Firma „Domino“ einen Blick in die neue Informationsbroschüre der Verbandsgemeinde Hermeskeil. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. Wie groß ist die Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil? Wie viele Einwohner hat Beuren? Bis wann wurde Grimburg "Sauscheid" genannt? Welche Ärzte gibt es im Raum Hermeskeil, und unter welcher Nummer kann ich sie telefonisch erreichen? Wer einen Blick in die neue Informationsbroschüre der VG wirft, findet die Antwort auf all diese und noch etliche andere Fragen. Der 51-Seiten starke Prospekt mit seinem rot-grauen Cover versteht sich als "Wegweiser für alle Lebenslagen", wie es Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) formuliert. Das Prospekt ist in einer Auflage von 5000 Stück erschienen und wird kostenlos im Hermeskeiler Rathaus und bei der Tourist-Information abgegeben. Gestaltet wurde die Broschüre von der Damfloser Werbefirma "Domino". Kosten sind der VG nicht entstanden, weil diese durch den Verkauf von Anzeigen im Heft abgedeckt sind, betont Hülpes.

Schneller und direkter Weg ins Rathaus



Die aktuelle, erweiterte Infobroschüre ersetzt ein Prospekt aus dem Jahr 2005. In diesem Vorgänger waren "viele Informationen einfach veraltet", sagt VG-Büroleiter Werner Haubrich. So hat sich das Rad der Zeit weitergedreht und der Hochwaldregion einige neue Errungenschaften gebracht. Das gilt besonders für den Saar-Hunsrück-Steig und den Ruwer-Hochwald-Radweg. Diese beiden touristischen Leuchttürme werden auf einer Doppelseite vorgestellt. Mit Blick in die Zukunft wird zudem bereits auf das geplante "Dorf Hochwald" an der früheren Kaserne hingewiesen. "Neu ist auch, dass wir als VG unsere Leistungen etwas stärker bewusst machen wollen", betont Hülpes. Deshalb liefert die Broschüre erstmals auch Fakten zu den VG-Werken und den 16 Freiwilligen Feuerwehren. Auch ein Organigramm der Verwaltung ist hinzugekommen. Der große Nutzwert für die Bürger liegt darin, dass sie - wenn sie etwa unter dem Stichwort "Führerscheinantrag" suchen - gleich die Telefonnummer des dafür zuständigen Sachbearbeiters im Rathaus finden.

Abgesehen von diesen Aktualisierungen wurde am bewährten Aufbau festgehalten. Die Broschüre enthält einen dreiseitigen Gesamtüberblick über die VG, der alle wesentlichen Aspekte wie Geschichte, Bildung oder Wirtschaft enthält. Das Grundgerüst bilden dann die Ortsporträts. Rund um einen aktuellen Straßenplan werden auf jeweils einer Seite die Stadt und die zwölf Ortsgemeinden mit ihren wichtigsten Strukturdaten, ihrer Geschichte und ihrem Vereinsleben vorgestellt - und das in Wort und Bild. Auch auf die sieben Museen in der VG weist die Broschüre hin.

Getreu dem Motto "Was finde ich wo?" lotst das Prospekt die Bürger zu allen wichtigen Einrichtungen. Die Anschriften und Telefonnummern der für die Hermeskeiler Bürger zuständigen Behörden und Beratungsstellen in der Region Trier sind ebenso aufgelistet wie die der Ärzte, Schulen, Kindergärten oder Pfarrämter in der VG.

Fazit: Ein Griff zur neuen Hermeskeiler Informationsbroschüre ist in vielen Fällen hilfreich und bringt dem Leser beispielsweise die Erkenntnis, dass die VG 147 Quadratkilometer groß ist, Beuren 1020 Einwohner hat und Grimburg bis 1932 Sauscheid hieß. Extra Kuriose Fundstellen: Die neue VG-Broschüre enthält mehrere kuriose Infos: Der Hinweis auf "Sauscheid", den früheren Namen von Grimburg, ist einer davon. "Sauscheid" entwickelte sich im Mittelalter aus dem Namen "Sauerscheit". "Das ist im Sinne von Süd zu verstehen. Denn der Ort lag an der südlichen Grenze des Kurfürstentums Trier", sagt Heimatforscher Dittmar Lauer. 1932 habe der damalige Bürgermeister die Änderung des Namens durchgesetzt. Nach offizieller Version sollten Verwechslungen mit ähnlich geschriebenen Ortsnamen verhindert werden, die wegen der Verwendung der Sütterlinschrift häufiger vorgekommen seien. "Vermutlich hat auch die etwas anrüchige Bedeutung des Ortsnamens eine Rolle gespielt", sagt Lauer. Im Volksmund hat sich der Name "Sauscheid" aber bis heute gehalten. In der Broschüre wird der Leser zudem darüber aufgeklärt, dass ein "Hermeskeiler" nicht zwangsläufig ein Einwohner der Stadt sein muss. Der "Hermeskeiler" ist zugleich ein bekannter Spazierstock. Er war das Markenzeichen vieler Hochwaldbauern, mit dem seine Träger vor allem bei Besuchen im nahen Saarland ihre Herkunft verrieten. Auch ein aktueller Lapsus ist in der neuen Broschüre passiert. Eine Karte soll die Lage der VG Hermeskeil in der Großregion deutlich machen. Dabei ist die VG in Nord-Süd-Richtung aber deutlich gewachsen. Die schraffierte Fläche reicht vom saarländischen Nonnweiler bis über die Mosel hinaus. (ax)

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