Rückkehr auf vertrauten Posten

GRIMBURG. (ax) Nach fünf Jahren Pause und einem knappen Wahlsieg gegen seinen CDU-Kontrahenten Günter Eiden hat Franz-Josef Weber am Mittwoch offiziell ein Amt angetreten, das er bereits von 1984 bis 1999 ausgeübt hatte. Der 49-jährige Rechtsanwalt ist neuer Ortsbürgermeister von Grimburg.

Wer am Mittwochabend bei der konstituierenden Sitzung des Grimburger Gemeinderats einen spektakulären Stabwechsel an der Spitze des Hochwaldorts erwartet hatte, wurde enttäuscht. Dabei haben die Kommunalwahlen für eine brisante Konstellation in Grimburg gesorgt: Mit fünf Stimmen Vorsprung hatte Franz-Josef Weber zwar die Bürgermeister-Wahl für sich entscheiden können, im zwölfköpfigen Gemeinderat ist seine Wählergruppe jedoch in der Minderheit. Sie stellt im neuen Rat fünf Mitglieder, während die CDU mit sieben Männern und Frauen in diesem Gremium vertreten ist. "Der Wähler hat das ganz geschickt gemacht", kommentierte Weber diese Situation, nachdem er von seinem Vorgänger Joachim Wahlen (CDU), der nicht mehr kandidiert hatte, als neuer Ortsbürgermeister von Grimburg ernannt und vereidigt worden war. "In der Vergangenheit war hier in Grimburg die mangelhafte Zusammenarbeit im Rat das große Manko. Jetzt bleibt uns gar nichts anderes übrig, als zusammenzuarbeiten", sagte Weber. Zumindest bei der ersten Sitzung des neuen Grimburger Gemeinderats klappte diese Zusammenarbeit beinahe reibungslos. Bereits im Vorfeld hatte man sich darauf geeinigt, die Zahl der Beigeordneten in Grimburg von einem auf zwei zu erhöhen, damit beide Fraktionen künftig einen Bürgermeister-Vertreter stellen können. Die dafür notwendige Änderung der Hauptsatzung erfolgte einstimmig. Zur Beigeordneten-Wahl kam es aus formalen Gründen aber nicht. "Das ist heute nicht möglich, weil die geänderte Hauptsatzung zuerst veröffentlicht werden muss", erklärte Weber dem Rat und den Zuhörern und kündigte diesen Wahlgang in der nächsten Ratssitzung an. Auch bei der Besetzung der Ausschüsse hatte es bereits vorher eine Übereinkunft zwischen den beiden Fraktionen gegeben, so dass auch dieser Tagesordnungspunkt zügig und einstimmig abgehandelt wurde. Lediglich als es darum ging, dem Amtsgericht einen Grimburger vorzuschlagen, der als Schöffe eingesetzt werden kann, benannten beide Fraktionen einen Kandidaten. Bei dieser Abstimmung setzte sich anschließend erwartungsgemäß das von der CDU vorgeschlagene Ratsmitglied Daniel Heinz durch. Zwei "ganz wichtige" Ziele habe er sich in seiner Amtszeit gesetzt, betonte Weber zum Abschluss der Sitzung. Zum einen wolle er gemeinsam mit dem Rat nach Wegen suchen, um den derzeit defizitären Haushalt der Gemeinde wieder ausgleichen zu können. Zum anderen lege er großen Wert darauf, Grimburg für junge Familien interessant zu machen. "Denn wenn man sich die allgemeine demographische Entwicklung anschaut, wird klar, dass der Wettbewerb der Kommunen um Menschen, die Zukunft bringen, bereits in vollem Gange ist", so Weber.

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