Rund 2000 Besucher feiern Nationenfest in Wincheringen

Wincheringen · Rund 2000 Menschen sind zum ersten Nationenfest in Wincheringen gekommen. An 16 Ständen konnte die Welt kulinarisch genossen werden. Viele Gerüche mischten sich unter viele Sprachen. Eine heiter-fröhliche Stimmung zeichnete das Fest aus. Von Fremdheit keine Spur.

 Verena und Achim Unger, frühere Hamburger, stellen hier das berühmte Foto von Alfred Eisenstaedt nach, das dieser bei einer Parade zum Sieg der Amerikaner über Japan am 30. August 1945 geschossen hat. Darauf küsst ein Matrose spontan eine Krankenschwester. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Verena und Achim Unger, frühere Hamburger, stellen hier das berühmte Foto von Alfred Eisenstaedt nach, das dieser bei einer Parade zum Sieg der Amerikaner über Japan am 30. August 1945 geschossen hat. Darauf küsst ein Matrose spontan eine Krankenschwester. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Die Vereinten Nationen von Wincheringen, versammelt in einer Straße, das ist erstmals gefeiert worden. Die Initiative für Heimat und Kultur rief, und 15 der 44 Nationen im Ort bauten in der Grööt 16 Stände auf. Nationalhymnen erklangen als Quiz zum Raten, Gaumenfreuden lockten, und in die Gerüche mischte sich eine Sprachenvielfalt, wie es internationaler kaum geht.

Einer der Organisatoren, Karl Donkel, Vorsitzender der Initiative für Heimat und Kultur, schätzte: "Heute sind gut 2000 Leute gekommen." Damit habe er selbst nicht gerechnet. Ortsbürgermeister Elmar Schömann lobt: "Die Stände sind mit viel Herzblut und Liebe gestaltet."An 16 Ständen um die Welt

Jeden Spaß machen Achim Unger und seine Frau Verena mit. Er im Matrosenanzug stellt für den TV mal kurz das berühmte Foto von Alfred Eisenstaedt nach, das dieser bei einer Parade zum Sieg der Amerikaner über Japan am 30. August 1945 geschossen hat. Darauf küsst ein Matrose spontan eine Krankenschwester.

Der Hamburger ist zum überzeugten Wincheringer geworden: "Ich kam von der Elbe zum Elbling." Wincheringen sei für ihn und seine Familie der neue Heimathafen. Nur mit dem Moselfränkischen hapere es noch ein wenig. Aber von der Nordseeküste hat er Fischbrötchen, Bier und viele weitere Spezialitäten mitgebracht. Ein paar Meter weiter lässt Sally Schuster Chapati fliegen. "Das sind Pfannkuchen, eine kenianische Spezialität", erklärt sie ihren Kunden. Besonders die Gewürze aus ihrer ehemaligen Heimat bringen dabei die besondere Geschmacksnote.

Belgien und Fritten, das ist eine Einheit. Diese Klischeevorstellung bestätigten Vater und Sohn Samuel van Hees und ihre Helfer am Stand, wo nicht weniger als 150 Kilogramm Kartoffeln in Stäbchenform gebracht wurden.
Very British ging es am Stand von Großbritannien zu. Da standen Hot Dogs neben Whiskey-Flaschen, Männer im Kilt und einer im berühmten Sergeant-Pepper-Anzug der Beatles. Ruhiger war es in einem Innenhof, wo Hervé Moschler seine Tierfotos ausstellte.

Der Elsässer, der lange in Brüssel lebte, erklärte dem TV: "Wir wollten weg aus der Großstadt, zurück in die Natur." Die ganze Obermosel habe er mit seiner Familie vor vier Jahren abgeklappert und sei in Wincheringen hängengeblieben, nicht zuletzt wegen der schönen Natur, die man auf seinen Tierfotos bewundern kann. Noch nie sei er so nah an den vielen weiteren Nationen in Wincheringen gewesen wie auf diesem Fest, vom Russen über Isländer, Schweden bis zum Belgier.

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