Saar-Hunsrück-Steig geht neue Wege

Der Saar-Hunsrück-Steig will seine Qualität weiter verbessern: Als erster Premium-Wanderweg in Deutschland weist er eine einheitliche Gastgeberbeschilderung auf, die Wander-Touristen an 39 Standorten die wichtigsten Informationen zu Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe liefert. Innovativ ist auch das Konzept für die Rahmen-Konstruktion der Schilder, die aus Recycling-Kunststoff besteht.

 Wo kann ich in der Nähe einkehren oder übernachten? Diese Informationen liefert eine einheitliche Gastgeberbeschilderung den Wanderern auf dem Saar-Hunsrück-Steig. Die Tourismus-Chefs aus Hermeskeil und Kell am See, Herbert Schindler und Walburga Meyer, nehmen zusammen mit Konstrukteur Daniel Fett (von links) ein am Keller Steg aufgestelltes Exemplar in Augenschein. TV-Foto: Axel Munsteiner

Wo kann ich in der Nähe einkehren oder übernachten? Diese Informationen liefert eine einheitliche Gastgeberbeschilderung den Wanderern auf dem Saar-Hunsrück-Steig. Die Tourismus-Chefs aus Hermeskeil und Kell am See, Herbert Schindler und Walburga Meyer, nehmen zusammen mit Konstrukteur Daniel Fett (von links) ein am Keller Steg aufgestelltes Exemplar in Augenschein. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil/Thalfang. Im Mai 2009 wird der Saar-Hunsrück-Steig (SHS) wieder auf Herz und Nieren geprüft. Dann steht die Neu-Zertifizierung der 180 Kilometer langen Strecke zwischen Mettlach und Trier beziehungsweise Idar-Oberstein an, dem die Experten vom Deutschen Wanderinstitut bei der Premieren-Bewertung im März 2008 die bislang höchste Punktzahl verliehen haben und ihn damit als bundesweit besten Fernwanderweg geadelt haben. "Wir wollen an der Spitze bleiben. Das ist unser Ziel", sagt Gudrun Rau, Geschäftsführerin des Naturparks Saar-Hunsrück, der Projektträger ist. Klar sei aber auch: Für die Neu-Zertifizierung muss es in einigen Bereichen Verbesserungen geben. Das betrifft nicht nur die Suche nach landschaftlich noch attraktiveren Pfaden und damit eine geänderte Wegführung, "die bis Mai 2009 in der Summe rund 30 Prozent der Gesamtstrecke ausmacht", wie Achim Laub, der Leiter des Projektbüros in Losheim, betont.

Inzwischen wurde ein weiterer zentraler Baustein beim Optimierungskonzept für den SHS umgesetzt. Während auf anderen Fernwanderwegen zumeist wahllos von den Betrieben aufgehängte Schilder die Wanderer zu Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten lotsen, weist der Steig nunmehr eine einheitliche Gastgeberbeschilderung auf, die insbesondere Wandertouristen, die die Gegend nicht aus dem Effeff kennen, eine Orientierungshilfe bietet.

Orientierungshilfe an 39 Standorten



An derzeit 39 Standorten - den sogenannten Zuwegungen, die von der SHS-Trasse in die Orte führen - treffen sie auf uniform aussehende Gestelle, die ihnen Hinweise auf eine Auswahl von Gastronomiebetrieben in der Nähe bieten.

Ihre Schilder können die Gastgeber zwar individuell gestalten. Auf allen ist als Basis-Information aber die Entfernung von der aktuellen Position des Wanderers, die Telefonnummer, die Öffnungszeiten und der Hinweis auf mögliche Ruhetage gefordert. Da bei der Bewertung auch der Aspekt "Wanderfreundlichkeit" eine wichtige Rolle spielt, soll dieses "Rundumpaket" (Rau) dem Steig zusätzliche Punkte bringen. Bis zum nächsten Frühjahr soll die Gastgeberbeschilderung noch sukzessive ergänzt werden. Ziel sei es, bis dahin an insgesamt rund 60 Zuwegungen diese Hinweistafeln aufzustellen, so Laub.

Auf dem Steig wird aber nicht allein wegen der Tatsache Neuland betreten, dass es durchgehend durch alle 13 Anrainerkommunen eine einheitliche Gastgeberbeschilderung gibt. Außergewöhnlich ist auch das Material, das für die Rahmen-Konstruktion verwendet wurde. Was bei oberflächlicher Betrachtung wie Holzpfähle aussieht, ist in Wirklichkeit Recycling-Kunststoff. Verantwortlich für Idee und Entwicklung dieser Konstruktion ist der frühere Thalfanger Tourismus-Chef Daniel Fett, der sich inzwischen als selbstständiger Unternehmer in Gielert betätigt. Vorzug seines Konzepts, das die Steig-Verantwortlichen laut Laub "absolut überzeugt hat" ist, dass das Recycling-Material "extrem robust ist, keinen Pflegeaufwand erfordert und verrottungssicher ist, so dass die Kommunen einen langfristigen Nutzen haben", so Fett. Die Gesamtkosten für die Gastgeberbeschilderung von circa 10 000 Euro teilen sich die Anrainergemeinden und die beteiligten Betriebe.

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