Großveranstaltung 25 Jahre Radeln und Vergnügen am Fluss: Saar-Pedal feiert Jubiläum

Saarburg/Konz/Merzig  · Mit drei Warm-up-Partys wird der 25. autofreie Erlebnistag zwischen Konz und Merzig an Pfingstsonntag eröffnet. Zum Jubiläum gibt es noch andere Besonderheiten.

Matthias Hießerich, Geschäftsführer der Mettlacher Saarschleife Touristik, kann sich noch gut erinnern, wie es mit Saar-Pedal vor 25 Jahren losging.

Wie alles begann „Es wurde aus dem Boden gestampft“, sagt er. So etwas aufzuziehen wie Happy Mosel an der Saar – das sei 1993 die Idee vom damaligen Saarburger Verkehrsamtsleiter und von ihm gewesen. Aber es habe zunächst  kein Interesse gegeben. Dann sei plötzlich Bewegung in die Sache gekommen. Hießerich: „Damals standen im Saarland Wahlen an und der Umweltminister hat die Idee unterstützt.“

Im Hopplahopp wurde der autofreie Erlebnistag, der damals nur von Konz bis Mettlach reichte, mit Hilfe des Umweltministeriums im September organisiert. Später sei dann Merzig dazugekommen und man habe einen anderen Tag gesucht. Hießerich: „Um den Tag mit dem besten Wetter zu finden, wurden die Klimabücher gewälzt. Heraus kam der Sonntag nach dem Muttertag.“ Zwar habe sich die Prognose nicht immer bewahrheitet, doch der Termin ist geblieben. Bis heute.

Das Jubiläum In diesem Jahr feiert Saar-Pedal an Pfingstsonntag, 20. Mai, 25. Geburtstag. Stefanie Koch, Geschäftsführerin der Saar-Obermoseltouristik, die den autofreien Erlebnistag für Radler, Inlineskater und Wanderer federführend organisiert, erläutert die Besonderheiten im Programm.

Demnach wird es drei Warm-up-Partys geben. In Konz im Maierspark, wo zu diesem Termin auch das Winzerfest startet, spielt die Band Männer Deutsch-Rock und Pop. In Schoden tritt die Gruppe Forfun auf, die unter anderem Unpluggedsongs präsentiert. In Mettlach covert die Band Bruise Brassers Songs mit Hilfe von Blechblasinstrumenten.

Besonders wert wurde auf das Kinderprogramm gelegt, bei dem das Konzer Haus der Jugend kräftig mitmischt. Eine Auswahl: Fußball Court und Fußball Hüpfburg in Konz, eine Rollenbahn in Wiltingen, Entenangeln im Strömungskanal in Ockfen, Tigerenten-Rodeo in Saarburg, Bungeetrampolin in Serrig und Luftballons modellieren in Merzig.

Erstmals wird in diesem Jahr eine Fahrradsegnung in Saarburg um 16 Uhr angeboten. Als praktisches Accessoire werden zum Jubiläum knallgrüne Saar-Pedal-Fahrradtaschen sowie Regenponchos in einer Plastikkugel angeboten. Zu den Ponchos sagt Stefanie Koch: „Ich hoffe, dass wir sie nicht brauchen werden.“ Fleißige Radler werden in diesem Jahr belohnt. Wer mindestens acht der zwölf Saar-Pedal-Stationen besucht und sich dort einen Stempel abholt, kann am Gewinnspiel teilnehmen. Zu den Preisen gehören Eintrittskarten für ein Fußball-Bundesliga-Spiel von Borussia Mönchengladbach und VIP-Eintrittskarten für ein Heimspiel der Gladiators Trier.

Ein zweiter Jubilar Ein langjähriger Partner von Saar-Pedal hat in diesem Jahr ebenfalls einen runden Geburtstag: der Saarburger Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes. Er wird 130 Jahre alt und  beteiligt sich mit einer Leistungsshow an der Aktionszone in Saarburg. Laut Arno Hoffmann, dem stellvertretenden Vorsitzenden, wird für die kleinen Besucher auch ein Doktor vor Ort sein, der Teddybären und Puppen verarztet. Das Rote Kreuz kümmert sich ansonsten an zehn über die Strecke verteilten Stationen um verletzte und angeschlagene Besucher

Das sonstige Programm In den zwölf Aktionszonen entlang der Strecke in Konz, Filzen, Kanzem, Wiltingen, Schoden, Ockfen, Saarburg, Serrig, Staustufe Serrig, Saarhölzbach, Mettlach und Merzig stellen Städte, Ortsgemeinden, Vereine, Gruppen, Winzer und Gastronomen ein vielfältiges, auch kulinarisches Programm auf die Beine. Musikvereine spielen und auch Bands wie Saitensprung. Mit Grilllyoner, Erbsensuppe und Forellen sowie Viez und Cocktails können sich die Besucher stärken.

Appell der Polizei Um die Abriegelung und Sicherheit auf den Straßen zwischen Konz und Merzig entlang der Saar kümmern sich Polizei und Feuerwehr. Gesperrt ist zwischen 10 und 18 Uhr. Harald Lahr, Leiter der Polizeiinspektion Saarburg, richtet einen Appell an die Autofahrer: „Bitte beachten Sie die Sperrzeichen!“ In der Vergangenheit seien sie oft ignoriert worden.

Bahn und Werkstätten Wer nicht mehr heimfahren kann oder möchte, kann die Bahn an einem der elf Haltepunkte an der Strecke nehmen. Die Züge sind mit zusätzlichen Wagen für Räder ausgestattet. Wer unterwegs eine Fahrradpanne hat, kann sich an einer der Werkstätten an der Strecke Hilfe holen.

Eine Umleitung Vor Mettlach von Merzig kommend ist ein Stück der üblichen Strecke wegen eines Hangrutsches gesperrt. Die Umleitung führt über die Staustufe, die Oktavienstraße und die Mettlacher Saarbrücke.

Ein Ausblick Für Jürgen Dixius, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg, ist Saar-Pedal auch ein „Trainigslager“ für die Deutschland-Tour für Radprofis. Sie wird im August die Region passieren und dabei einen Teil der Saar-Pedal-Strecke abfahren. Und wie geht es weiter? Im vergangenen Jahr hat Happy Mosel zum 25. und letzten Mal Tausende Radler angelockt. Stefanie Koch von der Saar-Obermoseltouristik sagt: „Wir wollen Saar-Pedal weiterführen. Aber das hängt auch von der Unterstützung der Sponsoren und der vielen Ehrenamtlichen vor Ort ab.“ Matthias Hießerich, Touristiker von der Saarschleife, sieht gute Chancen, dass das gelingt.

Kurt Beck Saarpedal

Kurt Beck Saarpedal

Foto: Marcus Stoelb
Sie unterstützen und organisieren Saar-Pedal (von links): Christopher Klein (Touristinfo Merzig), Thomas Borsch (Sponsor Bitburger Brauerei), Mattias Hießerich (Touristinfo Mettlach), Gerd Müller (Bitburger), Peter Hilgert (Sponsor Sparkasse), Joachim Weber (Konzer Bürgermeister), Gertrud Petrich (Saar-Obermoseltouristik), Jürgen Dixius (Saarburger Bürgermeister), Daniel Kiefer (Mettlacher Bürgermeister), Stefanie Koch (Saar-Obermoseltouristik), Harald Lahr (Polzei Saarburg) und Arno Hoffmann (DRK Saarburg).

Sie unterstützen und organisieren Saar-Pedal (von links): Christopher Klein (Touristinfo Merzig), Thomas Borsch (Sponsor Bitburger Brauerei), Mattias Hießerich (Touristinfo Mettlach), Gerd Müller (Bitburger), Peter Hilgert (Sponsor Sparkasse), Joachim Weber (Konzer Bürgermeister), Gertrud Petrich (Saar-Obermoseltouristik), Jürgen Dixius (Saarburger Bürgermeister), Daniel Kiefer (Mettlacher Bürgermeister), Stefanie Koch (Saar-Obermoseltouristik), Harald Lahr (Polzei Saarburg) und Arno Hoffmann (DRK Saarburg).

Foto: Marion Maier
Die Saar-Pedal-Tasche können sich Radler um den Bauch schnallen.

Die Saar-Pedal-Tasche können sich Radler um den Bauch schnallen.

Foto: Marion Maier
 Der Saar-Pedal-Regenponcho in einer Plastikkugel: Die Organisatoren hoffen, dass er nicht gebraucht wird.

Der Saar-Pedal-Regenponcho in einer Plastikkugel: Die Organisatoren hoffen, dass er nicht gebraucht wird.

Foto: Marion Maier

Hießerichs Argumentation geht wie folgt: „Hier liegen die Aktionszonen enger beieinander als bei Happy Mosel. Es ist es das längste Volksfest überhaupt und noch dazu länderübergreifend.“

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