Zeichen der Völkerverständigung Wie aus Weltkriegsmunition eine Friedensglocke gegossen wird (Fotos)
Saarburg · Aus 1200 Grad heißer Bronze und Zinn wurde am Freitagnachmittag vor großem Publikum in der alten Saarburger Glockengießerei die dritte von drei Friedensglocken gegossen.
Friedensglocke aus Weltkriegsmunition gegossen
Eine deutsch-französisch-luxemburgische Initiative unter Federführung der Saarburger Kulturgießerei hat in der Coronazeit die Idee entwickelt -aus Weltkriegsmunition- Glocken als Zeichen der Völkerverständigung und für Frieden zu gießen. Vorbild für diese Aktion war der Musiker und Friedensaktivist Michael Patrick Kelly, der schon seit Jahren seine Konzerte mit dem Läuten einer Friedensglocke beschließt. Eine Ausstellung dieser Glocke und ihrer Geschichte hatte schon 2021 in der Saarburger Kulturgießerei stattgefunden.
In der ehemaligen Glockengießerei Mabilon am Saarburger Staden, die jetzt als Kulturzentrum und Museum dient, sind noch alle Gerätschaften zum Guss vorhanden. Und so kommen die Fachleute aus drei Generationen der Glockengießerfamilie Schmitt aus Brockscheid in der Eifel am Freitagnachmittag zum Einsatz. Die beiden Glocken für die Gemeinden Mamer in Luxemburg und Verdun in Frankreich waren in jüngster Zeit schon fertiggestellt worden. Nun ist die Saarburger Glocke an der Reihe und viele Honoratioren und Bürger haben sich eingefunden, um den spektakulären Guss zu bestaunen. Das Metall wird auf 1200 Grad Celsius erhitzt und dann per Hand kunstvoll in die Form gegossen.