Kultur für alle Sieben Konzerte, sieben Mal eine gute Tat – Wer bei den Mittwochskonzerten in Saarburg spielt und wohin der Erlös gehen soll

Saarburg · Diesmal muss es klappen: Nach zwei Jahren Corona- Zwangspause laufen die Mittwochskonzerte an. Der Saarburger Verkehrs- und Verschönerungsverein freut sich, wieder etwas zur Kultur in der Stadt beitragen zu können.

 Conny Bausch, Christian Groochdreis und Karl-Heinz Thiel (von links) mit dem Plakat der Konzerte und vor der Hubertuskapelle, die regelrecht „inszeniert“ werden soll.

Conny Bausch, Christian Groochdreis und Karl-Heinz Thiel (von links) mit dem Plakat der Konzerte und vor der Hubertuskapelle, die regelrecht „inszeniert“ werden soll.

Foto: Herbert Thormeyer

Im Vorstand des Saarburger Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) kann sich niemand erinnern, wann einmal seit ihrer Einführung 1979 die Mittwochskonzerte komplett ausgefallen wären. „Allenfalls mal einzelne Konzerte bei extrem schlechtem Wetter“, weiß Vorstandsmitglied Conny Bausch. Aber dann kam Corona.

Zwei Jahre lang erlaubten die strengen Bestimmungen keine Menschenansammlungen, auch nicht auf dem Saarburger Boemundhof, wo sonst Hunderte fröhliche Menschen in lauen Sommernächten den Musikern lauschten und dabei edle Tropfen genossen. „42 Jahre, und dann das“, fügt der zweite Vorsitzende Karl-Heinz Thiel hinzu, denn jedes Mal war alles minutiös geplant und organisiert. Die Bands standen parat und es musste doch abgesagt werden. Aber diesmal hat der traditionsreiche Verein, den es seit 1886 gibt, die Genehmigung der Stadt bereits in der Tasche.

Mittwochskonzerte Saarburg für den guten Zweck

Sieben Konzerte vom 29. Juni bis 10. August wird es geben – mit Losverkauf, um das Hauptprojekt, die Renovierung der Hubertuskapelle, zu finanzieren. „Wir wollen dieses Kleinod neu in Szene setzen“, sagt Vorstandsmitglied und Architekt Conny Bausch. Mit neuer Farbe, Treppeninstandsetzung, Überarbeitung der gesamten Substanz und Licht für die Abendstimmung.

Die Kapelle in der Graf-Siegfried-Straße 53 wurde erstmals 1683 urkundlich erwähnt. Einst lag sie außerhalb der Stadtmauern. Baufällig geworden, ist sie 1912 durch einen Neubau nach Plänen von Kreisbaumeister Karl Flacke ersetzt worden. Sie strahlt ihren besonderen Charakter durch das Rundbogen-Portal und Okulifenster aus. Innen gibt es eine Figur des Heiligen Hubertus, des Schutzpatrons der Jäger.

Auch während Corona war der Verkehrs- und Verschönerungsverein Saarburg nicht untätig

In den beiden Corona-Jahren war der Verein zwar nicht untätig, konnte aber mangels Einnahmen aus der Verlosung und der Sponsoren keine großen Sprünge machen. Nur die Beiträge der rund 160 Mitglieder konnten verwendet werden. Eine Sinnesbank wurde im Bootshafen aufgestellt, Infotafeln kamen an die Evangelische Kirche, an die Mühle und Glockengießerei. Man half finanziell bei der Renovierung der Krutweiler Kapelle und setzte den Salzbrunnen instand.

Wie wichtig Musikveranstaltungen wie die Mittwochskonzerte sind, wird erst bewusst, wenn sie ausfallen. „Wir weisen unsere Gäste immer auf die Konzerte hin“, sagt Hotelier Klaus Diewald. Die Besucher kommen auch von weit her, und die Veranstaltungen wirken integrierend, denn die Betreuten der Lebenshilfe-Einrichtungen sind ebenfalls gern gesehene Gäste.

Für die Musiker und Bands beginnt jetzt wieder eine Zeit der Normalität. „Immer wieder kamen Anfragen und wir haben sogar eine Warteliste“, sagt der Co-Vorsitzende Thiel. Er ist sicher: „Bei der Musik ist für jeden etwas dabei.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort