Saarburg kauft Cité Sud

Eine Weichenstellung für die Konversion: Die Stadt Saarburg hat gestern den Kaufvertrag für die Cité Sud unterzeichnet. Auf dem Gelände der ehemaligen Militärsiedlung soll ein neues Wohngebiet entstehen.

 Cité Sud. Foto: Julia Kalck

Cité Sud. Foto: Julia Kalck

Saarburg. "Heute ist ein guter Tag für Saarburg. Das ist ein ganz wesentlicher Schritt in der Entwicklung der Konversion", sagt Saarburgs Stadtbürgermeister am Montagmittag. Kurz zuvor haben Stadt und Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) den Kaufvertrag über die ehemalige Wohnsiedlung Cité Sud unterschrieben. Die Bima verkauft die Konversionsflächen, die nach Abzug der Franzosen in die Hände des Bundes fallen.

Zügige und zielorientierte Verhandlungen



Auf der rund 6,7 Hektar großen Fläche soll ein neues Wohngebiet entstehen. Dazu sollen die meisten der Wohnblocks abgerissen und Parzellen für bis zu 100 Einfamilienhäuser erschlossen werden, vier der Häuserblocks sollen erhalten bleiben (der TV berichtete). Die vom Stadtrat beschlossene Entwicklungsgesellschaft wird als Träger die Entwicklung des Wohngebietes übernehmen. Es ist schon der zweite Vertrag dieser Art zwischen der Stadt und der Bima - vor kurzem wanderte die ehemalige "École primaire" in Beurig in die Hände der Stadt. Dort wird bereits am neuen Stadtteilzentrum gebaut.

"Sehr zeitnah" nach Bekanntwerden des Abzugs des 16. Jägerbataillons der französischen Streitkräfte habe die Stadt das Gespräch gesucht, sagt Dixius. "Dies ist ein Resultat der von den Vertragsparteien zügig und zielorientiert geführten Verhandlungen", erklärt Claus Niebelschütz von der Bima zum Kaufvertrag.

Er ergänzt: "Es ist etwas Besonderes, dass wir Liegenschaften verkaufen, die wir noch gar nicht besitzen." Denn noch steht die Cité Sud unter militärischer Verwaltung, spätestens Ende Oktober ist damit Schluss. "Somit kann die Stadt die Wohnsiedlung im warmen Zustand übernehmen", sagt Verbandsgemeindebürgermeister Leo Lauer erfreut.

Was das Ergebnis der Verkaufsverhandlungen in Zahlen bedeutet, darüber haben Bima und Stadt Stillschweigen vereinbart. "Die Gesamtprojektkosten des Neubaugebietes liegen aber bei rund neun Millionen Euro", erklärt Dixius.

Bauplätze sollen in zehn Jahren verkauft sein



"Davon machen natürlich der Kaufpreis und die Abrisskosten einen ganz erheblichen Teil aus." Finanziert werden soll die Umgestaltung der Fläche durch den Verkauf der Grundstücke. Ziel ist es, die Bauplätze innerhalb von zehn Jahren zu verkaufen.

So zufrieden sich beide Parteien am Montagmittag präsentieren - mit den Verhandlungen ist noch lange nicht Schluss. "Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns", sagt Niebelschütz. Schließlich stehen noch Gespräche über die Kaserne, die Siedlung Cité Nord und den Truppenübungsplatz aus - letzterer allein ist rund 205 Hektar groß. "Ich hoffe, dass wir das genauso partnerschaftlich angehen können", sagt Niebelschütz. Dixius ist überzeugt: "Hinter allem muss eine solide Finanzierung stehen. Wir werden uns nicht überschulden." Das Wohngebiet wolle die Stadt überwiegend selbst stemmen. "Aber wenn es um die Entwicklung der Kaserne geht, brauchen wir die Unterstützung des Landes."

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