Kommunalpolitik Schulen, Katastrophenschutz, neue Feuerwehrhäuser – in diese Projekte investiert Saarburg-Kell
Saarburg/Kell · Ob Hochwasser oder Pandemien – die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell will für solche Katastrophen mit einer entsprechenden Halle künftig besser gerüstet sein. Worin sonst noch investiert wird.
Die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell wird im laufenden Jahr einige große Projekte angehen.
Das plant die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell
Das größte dieser Vorhaben ist der Neubau einer Turn- und Mehrzweckhalle an der Grundschule Wincheringen. Kostenschätzung: rund sechs Millionen Euro. Die Halle soll für den Schul- und Vereinssport, für Kulturveranstaltungen und grenzübergreifende Termine genutzt werden, aber auch für den Katastrophenschutz. Wenige Wochen nach der ersten Planung habe sich gezeigt, wie wichtig eine solche Halle sei, sagte Bürgermeister Jürgen Dixius in der Ratssitzung. Nach den Planungen brach die Pandemie im März 2020 aus. Das große Hochwasser an Ahr, Kyll und Sauer folgte im Juli 2021. Die Halle soll beispielsweise für Evakuierungen genutzt werden. In ihrem Einzugsbereich leben 13.000 bis 16.000 Menschen. Eine Million Euro ist in diesem Jahr für die Planung vorgesehen, der Rest des Betrags fließt in den kommenden beiden Jahren in die Ausführung. Das Wirtschaftsministerium hat zugesagt, das Vorhaben mit bis zu 3,5 Millionen Euro zu unterstützen.
Bereits viel Geld geflossen ist in die Wiederherstellung des abgebrannten Verwaltungsgebäudes auf dem Saarburger Schlossberg, das nun so gut wie fertig ist. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 6,5 Millionen Euro. In diesem Jahr ist noch eine Million Euro für Schlussrechnungen und Abschlussarbeiten an dem denkmalgeschützten Haus vorgesehen. Am kommenden Montag beginnt der Umzug der Verwaltungsmitarbeiter.
Ein weiteres großes Projekt der VG in diesem Jahr ist der Umbau des Atriumgebäudes der Grundschule in Zerf. Dafür werden voraussichtlich 2,13 Millionen Euro benötigt. Die Grundschule St. Laurentius in Saarburg soll für die Schülerbetreuung umgebaut und saniert werden. Zudem wird dort in die Verbesserung des WLANs und die kindgerechte Ausstattung des Betreuungsraums investiert. Für alles zusammen sind 100.000 Euro eingeplant.
Gleich drei Neubauten stehen für die Feuerwehr auf der Agenda. So soll die fusionierte Einheit Kreuzweiler-Dilmar ein neues Gebäude (350.000 Euro) erhalten ebenso die Wehren in Lampaden (350.000 Euro) und Vierherrenborn (155.000 Euro).
Für die Instandsetzung und die Verbesserung von Radwegen sind 100.000 Euro im Haushalt der VG eingeplant. Die Verwaltung rechnet mit Fördermitteln in Höhe von 75 Prozent.
Diskussionspunkt Personal im Verbandsgemeinderat
In der Haushaltssitzung des Verbandsgemeinderats merkte Erwin Rommelfanger von der FWG an, dass es beim Thema Personal offensichtlich nicht so richtig rund laufe. Denn langjährige Mitarbeiter und auch junge Leute würden die Verwaltung verlassen. Dixius räumte ein, dass die Situation schwierig sei und versicherte „Wir sind da dran.“ Die Verwaltung habe einen Personalchef eingestellt. Dieser führte aus, dass das Thema Mitarbeiter-Akquise verstärkt seit einem Jahr behandelt werde. Man habe sich breiter aufgestellt, suche über moderne Anzeigen auch in den sozialen Medien neue Kräfte und sei auch auf Ausbildungsmessen präsent. Doch teile sich die Verwaltung den Markt mit anderen Behörden. Hinzu komme die Konkurrenz zu Luxemburg.
Weitere Diskussionspunkte und Abstimmung
Die SPD regte an, eine Studie zur Weiterentwicklung der Bäder in Saarburg und Kell in Auftrag zu geben. Auch die CDU bat um ein Konzept insbesondere für das Bad in Saarburg. Beide Bäder seien sanierungsbedürftig, hieß es. Dixius verwies darauf, dass 40.000 Euro aus der Auflösung des Fördervereins für ein solches Konzept verwendet würden. So stünde es bereits im Haushaltsplan. Parick Krantz von der SPD regte zudem an, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie es mit dem alten Verwaltungsgebäude in Kell weitergehen soll. Dixius versicherte, dass über verschiedene Nutzungsmöglichkeiten beispielsweise für die Touristinfo und für Co-Working-Space geredet werde. Er sagte zu, dass das Thema im Entwicklungsausschuss behandelt werde, sobald die Sache mit der Ortsgemeinde abgestimmt sei. Krantz schlug zudem einen Stellen- und Ausbildungsplan sowie ein Ausbildungszentrum in Kell vor, um Mitarbeiter zu generieren. Der Bürgermeister kündigte an, 35.000 Euro für Personalkosten, Ausbildungsakquise und Teambuilding einzuplanen. Das Ergebnis: Alle Ratsmitglieder stimmten dem Haushaltsplan schließlich zu.