Saarburg vergoldet den Oktober

Saarburg · Händler und Aussteller sind mit dem verkaufsoffenen Sonntag zufrieden. Bei angenehmen Temperaturen ziehen 10 000 Gäste durch die Stadt.

Saarburg. Gemütlich schlendern Anja und Patrice Parmentier aus Arlon über die Graf-Siegfried-Straße. Dort, wo sonst Autos brausen, ist am gestrigen Sonntag das Gedränge groß. Grund: der Saarburger Bauern- und Handwerkermarkt. Neugierig mustern Besucher feilgebotene Knoblauchknollen, italienische Mandelmakronen oder handgefertigte Ledertaschen. An den Nougatständen stehen die Schleckermäuler genauso Schlange wie Vogelfreunde an einem Vogelhausstand.
"Wir waren zum Antikmarkt in der Stadthalle unterwegs, als wir verblüfft feststellten, dass hier heute auch verkaufsoffener Sonntag ist", erzählt Patrice Parmentier begeistert. Am Stand des Hofguts haben sie eine Kleinigkeit gegessen. Jetzt wollen beide noch schnell einen Kaffee trinken, bevor es wieder heimgeht.
Auch Stefan Müller-Hamann, Sprecher des Arbeitskreises Ideen und Konzepte beim Saarburger Gewerbeverband (Iko), ist zufrieden. "Für den Saarburger Einzelhandel ist dieser verkaufsoffene Sonntag einer der wichtigsten Termine des Jahres. Umso besser, wenn das Wetter mitspielt."
Er hat beobachtet, dass sich die Innenstadt schon kurz nach dem Öffnen des Marktes gefüllt hat. "Von morgens bis abends strömen die Kunden in die Stadt", erzählt er zwischen zwei Kundengesprächen. In vielen Läden tummeln sich Besucher und informieren sich über aktuelle Trends der Herbst- und Wintermode.
Wer etwas kauft, bekommt einen von 3000 Äpfeln mit Lotterielos geschenkt, die der Iko an die Mitgliedsunternehmen des Saarburger Gewerbeverbands (SGV) verteilt hat.
Etwas ruhiger ist es in den Gassen am Boemundhof. Joachim Weber, der hier vor einem Monat seinen Bärenladen eröffnet hat, berät Kunden, die zur Abwechslung mal Tee statt Kaffee trinken möchten. Heinz-Berthold Kind, Vorsitzender des SGV, steht neben seinem Stand und schaut zufrieden auf die Menschenmengen. "Es passt heute perfekt: gutes Wetter und gut gelaunte Kunden."
Christiane Beyer aus Saarburg freut sich, dass sie französischen Ziegenkäse findet. "Den liebe ich besonders", strahlt sie. Nur für die Kinder gibt es einen kleinen Wermutstropfen. Das Kinderkarussell vor der Sparkasse ist ausgefallen. Die Eltern finden aber rasch Trost: Wenige Meter weiter, auf dem Fruchtmarkt, steht ein anderes.
Am Ende des vergoldeten Oktobersonntags ist Müller-Hamann glücklich: "Es sind so viele Besucher in die Stadt gekommen wie nie zuvor." Und auch die Umsätze dürften nach seiner Einschätzung bei allen Teilnehmern gestimmt haben. "Unser Markt wurde durchweg gelobt, so dass auch dort die Kassen ordentlich geklingelt haben dürften."

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