Saarburg wird nicht dursten

In der kommenden Woche beginnen die Vorarbeiten für den Bau eines neuen Hochbehälters oberhalb der Straße "Unter der Hardt". Eine Millionen Euro investiert die Verbandsgemeinde (VG) in die Vorrichtung, über die große Teile der VG mit Trinkwasser versorgt werden.

 Leo Lauer (links) und Otmar Löw vor der geplanten Baustelle für den neuen Hochbehälter „Auf Hardt" in Saarburg. TV-Foto: Susanne Windfuhr

Leo Lauer (links) und Otmar Löw vor der geplanten Baustelle für den neuen Hochbehälter „Auf Hardt" in Saarburg. TV-Foto: Susanne Windfuhr

Saarburg. Manche, für die Bürger durchaus wesentliche Einrichtung, die ihnen ihren "täglichen, normalen Ablauf" garantiert, fristet ein regelrechtes Schattendasein innerhalb der Kommunen. So auch der Hochbehälter "Hardt", von dem - oberhalb der gleichnamigen Straße am Waldrand gelegen - gerade mal ein paar verwitterte Mauern aus der Erde ragen. Mit Gras überwachsen, deutet wenig darauf hin, was sich hinter diesen Mauern verbirgt.Fassungsvermögen wird verdoppelt

Das mit Sauerstoff aufbereitete Wasser der Förderanlage an der Sauerwiese, unterhalb der Straßenmeisterei Saarburg, wird seit Mitte der 50er-Jahre in diesen Hochbehälter in Saarburg gepumpt. 400 000 Liter fasst der Behälter, bald hat er allerdings ausgedient. "Zum einen reicht das Fassungsvermögen durch all die Neubaugebiete, die inzwischen entstanden sind und noch entstehen, mittelfristig nicht mehr aus. Zum anderen ist der Behälter im äußeren Bereich erneuerungsbedürftig", erklärt Otmar Löw, Werkleiter der Verbandsgemeindewerke Saarburg, im Gespräch mit dem TV. Sanierungskosten von 600 000 Euro seien im Gespräch gewesen. "Da wir aber ohnehin eine größere Kapazität brauchen, wäre eine Reparatur keine sinnvolle Alternative gewesen", erläutert Leo Lauer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde. So wird vom jetzigen Standort aus gesehen einige Meter weiter links, Richtung Wohngebiet, ein neuer Behälter gebaut. Von 400 auf 860 Kubikmeter wird das Fassungsvermögen mehr als verdoppelt. "Damit ist die Trinkwasser-Versorgung in Saarburg auch auf lange Sicht hin gesichert", sagt Lauer. Außer Beurig, Niederleuken, Ayl und Schoden sowie dem Saargau, der durch das Kreiswasserwerk versorgt werde, "hänge" die gesamte VG an diesem Hochbehälter.Statt wie bisher eckig, wird die neue Vorrichtung rund. Bei einer Höhe von sechs Metern wird der Innendurchmesser der neuen Konstruktion bei 15,50 Meter liegen. Drei Meter große, gerundete Teile würden zum Standort hin befördert werden - jedes einzelne sieben bis acht Tonnen schwer, wie Lauer meint. Für Passanten beziehungsweise Waldbesucher werde allerdings nicht viel von der Konstruktion zu sehen sein. Löw: "Nach vorne hin steht der Behälter frei, nach hinten raus ist er tief in die Erde eingelassen."Die Auftragsvergabe ist bereits erfolgt. Im nächsten Schritt geht es an die Zuwegung. "Damit wir das Ganze nicht über die ohnehin sehr schmale Straße abwickeln müssen, bei der Straßenschäden durch die Bauarbeiten vorprogrammiert gewesen wären, leiten wir alles über die Waldwege", sagt Lauer. Ein Teilstück von knapp 300 Metern müsse dazu noch befestigt werden. In der kommenden Woche solle dies in Angriff genommen werden. Danach müssten 7000 Kubik Erdmassen an der Baustelle bewegt werden. "Die werden wir größtenteils hinterher wieder an Ort und Stelle einsetzen können", meint Otmar Löw.Ein halbes Jahr Bauzeit rechnet der Werksleiter für die gesamte Aktion. "Dadurch, dass wir die Zuwegung über den Wald nehmen, werden die Anwohner so gut wie nichts mitbekommen von diesem Bauprojekt." Auch anhand der regelmäßigen Abrechnungen werden die Saarburger nichts von der Neuerung spüren, versichert Leo Lauer: "Der Kubikmeter kostet in der VG Saarburg 1,13 Euro. Dabei wird es vorerst auch bleiben." Rund eine Millionen Euro hat die Verbandsgemeinde für das Objekt im Haushaltsplan 2007 veranschlagt. Dabei seien 700 000 Euro Landeszuschuss eingeplant. Lauer: "Wasser ist einer unserer Bodenschätze. Dies ist eine Investition in die Zukunft."

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