Saarburger Gewerbeverband zieht positive Bilanz Wenn nur die Leerstände nicht wären

Saarburg · Eine erfolgreiche Bilanz hat der Saarburger Gewerbeverband bei seiner Hauptversammlung gezogen. Dennoch gab es auch Kritik, etwa zu einem großen Problem in der Innenstadt.

 Bei bestem Wetter nutzen Menschenmassen den vergangenen verkaufsoffenen Sonntag in Saarburg.

Bei bestem Wetter nutzen Menschenmassen den vergangenen verkaufsoffenen Sonntag in Saarburg.

Foto: Volksfreund/Dirk Tenbrock

Mit weit über 30 Teilnehmern (von 75 Mitgliedern) ist die Jahreshauptversammlung des Saarburger Gewerbeverbands (SGV) am vergangenen Donnerstag so gut besucht, wie schon lange nicht mehr. Dies bezeugt den Aufschwung, den der Verband der Saarburger Gewerbetreibenden in jüngster Zeit genommen hat, zumindest, was die Aktivität der Mitglieder angeht. Nach den Querelen vergangener Jahre hat sich nun ein schlagkräftiges Vorstandsteam gefunden, das zielgerichtet, professionell und zusammen mit der Stadtverwaltung an der Belebung des Handels und des Dienstleistungsgewerbes arbeitet. Die Vorsitzende Janine Russo (Restaurant Zunftstube) beginnt die Sitzung dennoch mit Kritik: Es sei immer noch nicht nachvollziehbar, warum bei einigen Events und den damit verbundenen Arbeitseinsätzen, einzelne Vorstandsmitglieder quasi auf sich allein gestellt seien. Als Beispiel führt sie den Aufbau der Buden für den (durchaus erfolgreichen) Christkindlmarkt an. Dieser sei auch noch ausbaufähig, auch Bürgermeister Jürgen Dixius wünsche sich eine Erweiterung und die Stadt sei auch bereit hier noch mehr zu unterstützen. Dabei ist diese Veranstaltung im Advent die einzige, die sich seit der kompletten Übernahme durch Christof Kramps Agentur Station K selbst trägt. Die anderen Großevents und verkaufsoffenen Sonntage bezuschusst der SGV – vor allem für die überregionale Werbung mit Beträgen zwischen 2000 und 5000 Euro. Trotzdem kann Kassenwart Josef Reinert (Provinzial Versicherung) eine gute Kassenlage vermelden: rund 14 000 Euro befinden sich zum Stichtag auf den Konten.

Man dürfe sich jedoch auf dem Erfolg der Veranstaltungen nicht ausruhen, sagt der Vorstand, sondern müsse mit innovativen Ideen die Zukunft gestalten. Vor allem die zur Zeit  knapp 18 Leerstände in der Innenstadt bereiten den Kaufleuten Sorge, wie Pressechef Heiner Behr (Autohaus Werner) in seiner Präsentation mit Bildern der „Schandflecke“ ausführt.

Als eine der Ursachen macht er überhöhte Mietforderungen oder mangelndes Interesse der Hausbesitzer aus. So seien ganze Branchen aus der Innenstadt verschwunden, beispielsweise Elektro-, Fahrrad- oder Sportartikel. Auch der Weggang von Kindergarten, Pfarrheim oder Jugendherberge trage zu geringerer Frequenz bei, ergänzt Stefan Müller-Hamann vom gleichnamigen Modegeschäft. Zur Füllung der Leerstände wird eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit Ideen wie kurzfristiger Nutzung durch gemeinsame Ausstellungen und Schaufenster-Dekorationen oder sogenannten, temporär begrenzten Pop-Up-Stores befassen soll und Möglichkeiten der Förderung und Sanierung durch die öffentliche Hand ausloten wird.

Wie ein grüner Faden durchzieht denn auch die Versammlung das Motto: „Chancen durch Gemeinschaft“.

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