Saarburger Katholiken ziehen in neuen Gemeinderaum um

Saarburg · Das ehemalige Gasthaus-Bistro "Zum Schwarzen Kopf" in der Graf-Siegfried-Straße 23 ist die neue Adresse der Gruppen und Verbände der katholischen Christen Saarburgs. Der Umzug aus dem Pfarrheim in der Friedensaue wurde wegen eines Wasserschadens notwendig.

Saarburg. Mit stechendem Blick schaut die Skulptur mit Turban über dem Eingang des ehemaligen Gasthauses und Bistro "Zum Schwarzen Kopf" die neuen Besucher an. Die Saarburger Graf-Siegfried-Straße 23 ist neuer Treffpunkt der Katholischen Christen der Pfarrei St. Laurentius. Die Gaststube mit Gewölbedecke dient, vorerst für zwei Jahre, als Gemeindehaus.
"Unser Pfarrheim in der Friedensaue hat einen Wasserschaden und muss deshalb auch teilweise von der Kindertagesstätte mit genutzt werden", begründet die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Gabi Herber, den Umzug ins Zentrum der Stadt. Pastor Georg Goeres segnete die Räume ein, in denen etwa 100 Gäste Platz finden. Sie können auch für private Familienfeiern gemietet werden. Auskunft gibt es im Pfarrbüro, Telefon 06581/2260.
Die Vermietung an die Pfarrgemeinde St. Laurentius wurde dadurch erleichtert, dass die Besitzerfamilie auch in Gremien der Kirche engagiert ist. Über die Höhe der Miete will sich die Pfarrgemeinde nicht äußern. Die Vereine, die das Domizil mitnutzen, beteiligen sich aber an den Kosten. Die Gewölbedecke ist neu gestrichen, das Gaststättenmobiliar und die Lampen original. Es gibt eine große Küche, was für die Zubereitung von Essen beim monatlichen Seniorentreff wichtig ist, und zwei Kühlräume.
"Hier können sich die Caritas, die Kolpingfamilie, Messdiener und auch weltliche Vereine treffen", umreißt Gabi Herber die neuen Möglichkeiten. Feste Öffnungszeiten gibt es keine. Das Personal sind ehrenamtliche Helfer der Pfarrgemeinde. Die Vorsitzende der örtlichen Caritas, Marianne Reinert, findet: "Das ist ein optimaler Glücksfall für uns." Nicht nur für den Mittagstisch der Senioren, sondern auch für allgemeine Treffen mit Vorträgen.
Für Pastor Goeres ist die Lage "eine Chance in der Stadt präsent zu sein". Die Leute sollen zwanglos hereinschauen können, vor allem auch Touristen, um zu sehen, dass die Kirche in Saarburg lebendig ist.
"Wir sind keine geschlossene Gesellschaft", stellt der Geistliche entschlossen fest. Größere Veranstaltungen wie der Seniorentag oder an Fastnacht müssen jedoch im Pfarrheim in Beurig stattfinden, weil es sonst im "Schwarzen Kopf" schnell zu eng wird. doth
Extra

Auszug aus der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier: Über dem Portal das Wahrzeichen des Hauses, ein Kopfbild eines dunkelfarbigen Orientalen mit Turban, Ende 17. Jahrhundert. Das von den französischen Besatzungen seit dem 17. Jahrhundert bevorzugte Gasthaus ist bereits 1689/90 als "Hotel de la tete noir" überliefert und damit das traditionsreichste Gasthaus der Stadt, das auch Kaiser Wilhelm II. aufsuchte. Zugleich zählt es zu den ältesten Gebäuden Saarburgs. doth

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort