Saarburger Markttage: Musik und Markt mit Schirm und Charme (Fotos)

Saarburg · Die um einen Tag verkürzten Saarburger Markttage bieten Vieles, das Freitagabend-Programm wird jedoch allgemein vermisst.

(DT) Als am Samstagmittag -statt wie sonst am Freitagabend- die Saarburger Markttage starten, ist sofort klar, welche Neuerung die Besucher anzieht: Die zehn Winzer aus der Region, die sich erstmals mit Probierständen präsentieren, haben schon ordentlichen Zulauf. Hier zeigt sich die zunehmende Aufmerksamkeit, die der Saar-Wein momentan aufgrund prominenter Winzer und allgemein hervorragender Qualitäten genießt; zu einem Fest in Saarburg gehört eben zwangsläufig auch der regionale Wein, davon soll und will auch der veranstaltende Gewerbeverband profitieren. Ansonsten verlieren sich bei Nieselregen zunächst nur wenige Menschen zwischen den Kreiseln der Graf-Siegfried-Straße, wo die namensgebenden Marktstände stehen und die Geschäfte geöffnet sind. Mit Charme und Gutscheinen für die Wein-Probierstände werben die Geschäftsinhaber um ihre Kunden.

Am Sonntag bleibt es weitgehend trocken und so flanieren dann tausende Besucher durch die Stadt. Die Breite und Qualität des Markt-Angebotes ist jedoch immer noch steigerungsfähig und mehrere Weinnasen fragen: "Warum sind am Sonntag die Weinstände nicht mehr da?".

Die Restaurants und Cafés rund um den Wasserfall sind wetterbedingt gut besucht. Die Diskussionen der Gäste kreisen natürlich auch um das veränderte Konzept der Markttage, insbesondere der Wegfall des Freitagabends wird dabei kritisiert. "Schade auch, dass die Vereine anscheinend nicht mehr willens oder in der Lage sind, die Getränkestände zu betreiben. Der Freitagabend war immer besonders atmosphärisch", sagt ein Saarburger, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Es ist ein Dilemma zwischen Aufwand und Ertrag, in dem der Saarburger Gewerbeverband steckt, der Freitagabend fehlt jedoch vielen Gästen.

Das Musikprogramm auf den beiden Bühnen am Fruchtmarkt und Boemundhof bietet zwar keine in der Region bekannten Bands, aber beispielsweise Frau Wolf (am Samstagabend auf dem Fruchtmarkt) bietet eigene, handgemachte und gitarrenstarke Musik mit intelligenten Texten. Das kommt beim überwiegend jungen Publikum an, das immerhin einige hundert Köpfe zählt und feierfreudig ist. Der Regen legt sich dann gegen 21 Uhr und so wird es dann noch ein runder Abend. Rock-Gitarren-Fans unterhält John Diva am Boemundhof mit augenzwinkerndem Hardrock, Langhaar-Rockstar-Perücken und entsprechender Attitüde.

Am Sonntag hat Musikveranstalter Christof Kramp dann noch Chris Cosmo, JSF und die McChicks aus Holland am Start. Dazu spielt auch Perlregen - die jüngst noch beim Finale des Musikwettbewerbes der Dieter-Lintz-Stiftung dabei waren - ihren deutschen "Gute Laune-Pop".

Am Gesamtkonzept sollte - trotz oder gerade wegen des offensichtlichen Erfolges - jedoch noch gefeilt werden.

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