Saarburger Serenaden Große Musik, in Vollendung gespielt

SAARBURG · Saarburger Serenaden enden mit perfekten Klängen. Die 11. Auflage fürs nächste Jahr ist in Vorbereitung.

 Großer Abschluss der Saarburger Serenaden ist in jedem Jahr der Auftritt aller Streicher, diesmal mit einem Stück von Antonin Dvorak (1841-1904).

Großer Abschluss der Saarburger Serenaden ist in jedem Jahr der Auftritt aller Streicher, diesmal mit einem Stück von Antonin Dvorak (1841-1904).

Foto: Herbert Thormeyer

Flöten-Professorin Min Park steht mit Gyehyang Kim am Rande der Bühne der Saarburger Stadthalle. Noch einmal werden die schwierigsten Passagen ihrer Partitur von Marin Maris’ Les Folies d’Espagne durchgegangen. Es ist ein Stück für Solo-Querflöte.

Wie stark konnten sich ihre Studenten auf ihren Instrumenten verbessern?

„Die kommen alle schon sehr gut vorbereitet nach Saarburg“, sagt die Professorin. Alle seien sehr motiviert und gespannt auf die anderen Nationen, um mit ihnen gemeinsam zu spielen. „Ich kann jedem guten Musikstudenten nur empfehlen, an den Saarburger Serenaden teilzunehmen. Es ist eine große Erfahrung“, urteilt Min Park.

Gottfried Sembdner, Dirigent der Liedertafel Irsch, wo die Serenaden in jedem Jahr gastieren, besucht jedes der Konzerte und findet: „Die spielen alles so unglaublich exakt.“

Auch Festivalleiter Semyon Rozin ist begeistert: „Alle haben sich in den zwei Wochen musikalisch gut entwickelt.“ Sie haben jetzt das Rüstzeug für eine gute Zukunft als Profimusiker. Wichtig sei für alle, die Konzertsituation vor Publikum zu erleben, eine Erfahrung, die zu Hause in den eigenen vier Wänden nicht möglich ist. „Jeder Auftritt ist ein Nerven-Tsunami“, beschreibt Rozin die Augenblicke kurz vor dem Betreten der Bühne.

Die jungen Leute von anderen Kontinenten und Kulturen haben auch Saarburg und die Region kennengelernt. „Einige durften in der Santa Maria der Feuerwehr mitfahren“, nennt Bürgermeister Jürgen Dixius ein ganz spezielles Erlebnis in einem Löschfahrzeug aus dem Jahr 1938.

Vom künstlerischen Standpunkt aus betrachtet müssten auch die gut 200 Musikliebhaber des Abschlusskonzertes weit fahren und ein Vielfaches bezahlen, um diese Qualität zu erleben, findet der Bürgermeister, der sichtlich stolz ist, dieses Festival bereits seit zehn Jahren in der Stadt zu haben, und freut sich aufs nächste Jahr: „Das wird Semyon Rozin bereits jetzt vorbereiten.“

Rozin und alle Dozenten sind inzwischen zu Freunden geworden. Am Schluss traten alle Streicher gemeinsam auf, das hat Tradition. Diesmal war es ein Stück, das genauso heißt wie das Festival, Serenade in E-Dur, Opus 22, von Antonin Dvorak (1841-1904) mit William Terwilliger als Konzertmeister.

Ganz hinten in der Stadthalle stand Rozin, andächtig lauschend, staunend, und die Hände gefaltet 
– so göttlich klang das.

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