Saarland öffnet Saarforst für Windräder

Nonnweiler · Der Landesbetrieb Saarforst will der Energiewende nicht im Weg stehen. Daher bietet er interessierten Kommunen und potenziellen Windpark-Betreibern Flächen in seinen Wäldern an.

Nonnweiler. Der Landesbetrieb Saarforst will seine Waldflächen großzügig als Standort für Windräder zur Verfügung stellen. Das kündigte Umweltminister Reinhold Jost (SPD) vor dem Umweltausschuss des Landtags an. Konkret sind an 19 Standorten im Saarforst insgesamt 60 Windenergieanlagen geplant. Für drei Waldflächen - in Nonnweiler-Bierfeld (Epplerswald) sowie zwei in Ottweiler (Jungenwald und Himmelwald) - läuft derzeit das Genehmigungsverfahren für elf Windmühlen. Sollte das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) grünes Licht geben, "könnten die Windräder im Herbst 2015 errichtet werden", sagt Jost. An weiteren 16 Standorten sind 49 Anlagen in Planung, für die aber noch kein Genehmigungs-Antrag eingereicht wurde. Die größten Windparks mit jeweils sechs Anlagen sollen in Freisen-Asweiler (Rothsberg), Ottweiler (Nördlich Stülzehof) und Riegelsberg (Salzleckerhang/Pfaffenkopf) entstehen.
Der Saarforst selbst will keine Windparks betreiben, verdeutlicht dessen Leiter Hans-Albert Letter. Der Landesbetrieb stellt den Kommunen und den künftigen Betreibern der Parks lediglich Waldflächen zur Verfügung und kassiert davon Pacht. In Nonnweiler-Bierfeld will der Saarbrücker Strom- und Gaslieferant Energie Saar-Lor-Lux (ESLL) einen Windpark mit sechs Rädern bauen und betreiben. Allerdings kann niemand machen, was er will. Der Saarforst schließt mit den Nutzern einen Vertrag ab, in dem detailliert geregelt ist, welcher Eingriff in den Forst beim Aufbau der Windanlagen gestattet ist, wie sich die Pacht zusammensetzt, was zu tun ist, wenn ein Windpark-Betreiber pleitegeht und wie der Rückbau am Ende der Laufzeit auszusehen hat. Damit dafür noch Geld vorhanden ist, muss der Betreiber eine Rückbaubürgschaft abschließen und sie so sichern, dass sie bei einer Insolvenz nicht verloren ist. Der Vertrag ist im Internet auf der Saarforst-Seite unter dem Button "Windenergieanlagen im Staatswald" veröffentlicht. Das Umweltministerium will ferner erreichen, dass bei den Windparks möglichst viel Wertschöpfung in den Kommunen und bei den Bürgern bleibt. Wie viele Windrad-Projekte am Ende realisiert werden, "lässt sich heute noch nicht sagen", erläutert der Minister. Etliche Kommunen mit potenziellen Windflächen hätten überhaupt noch keine Vorhaben angemeldet, bei anderen sei die Änderung des Flächennutzungsplans noch nicht durch die Stadt- und Gemeinderäte. Doch die ersten Pachteinnahmen sind bereits in den Etat 2015 des Landesbetriebs eingestellt. Sie belaufen sich auf 150 000 Euro.
saarforst-saarland.de

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