Kommunalwahl Grüner will mit Sozial- und Umweltpolitik in Konz punkten

Konz · Der TV stellt in den kommenden Tagen die Kandidaten für die Stadtbürgermeisterwahl in Konz vor. Für die Grünen tritt Safak Karacam aus Karthaus an. Er will unter anderem den öffentlichen Nahverkehr ausbauen.

 Safak Karacam (Bündnis 90/Die Grünen will Bürgermeister der Stadt Konz werden. Die Sanierung der Stadtbibliothek und der anderen Institutionen in der Konstantinstraße 50 ist eines seiner Hauptziele.

Safak Karacam (Bündnis 90/Die Grünen will Bürgermeister der Stadt Konz werden. Die Sanierung der Stadtbibliothek und der anderen Institutionen in der Konstantinstraße 50 ist eines seiner Hauptziele.

Foto: TV/Christian Kremer

Safak Karacam ist der jüngste der drei Kandidaten, die bei der Kommunalwahl am Sonntag, 26. Mai, Stadtbürgermeister von Konz werden wollen. Der 33-Jährige ist in Trier geboren und schon als Kind nach Karthaus gekommen und dort geblieben. Nun tritt der Deutsche mit türkischen Wurzeln für Bündnis 90/Die Grünen an.

Ziele Ganz oben auf der politischen Agenda des Karthäusers stehen die Themen Umwelt, Soziales, Verkehr und Stadtentwicklung. Die beiden letzteren Gebiete hängen aus Karacams Sicht eng zusammen. Denn: Je mehr Menschen in Konz leben, desto mehr Verkehr belastet die Knotenpunkte der Stadt: besonders die Schillerbrücke und die Einmündung Niedermenniger Straße/Wiltinger Straße.  Genau da will der Grüne etwas anders machen als die bisherigen Bürgermeister. Die CDU habe zwar einige gute Sachen umgesetzt – zum Beispiel den Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen, sagt er. Bei der Erschließung von Neubaugebieten habe sie aber zu wenig die Folgen bedacht, vor allem den zusätzlichen Verkehr. Das müsse künftig bei der Ausweisung neuen Baulandes genau bedacht werden – zum Beispiel bei der möglichen Erweiterung des Wohngebiets Berendsborn. Für Karacam ist dabei eines klar: „Konz braucht ein oder zwei Stadtbuslinien, die alle Stadtteile an die Konzer Bahnhöfe anbinden.“ Auch wenn der Kreis Trier-Saarburg für die Gestaltung des Öffentlichen Nahverkehrs zuständig sei, müsse die Stadt das alleine leisten können. „Konz ist groß genug dafür“, sagt Karacam. Zusätzlich plädiere er für ein Fahrradverleihsystem, um die Straßen zu entlasten und die Lebensqualität zu erhöhen.

Ein weiteres wichtiges Thema für den 33-Jährigen ist die marode Stadtbibliothek im ehemaligen Zettelmeyer-Verwaltungsgebäude in der Konstantinstraße 50. Zurzeit ist noch unklar, was mit dem Gebäude passiert. Denkbar sind ein Abriss und Neubau an gleicher oder anderer Stelle, eine Sanierung oder sogar ein Verkauf oder Tauschgeschäft. Dabei ist klar, dass etwa acht Millionen Euro investiert werden müssen. Karacam sagt: „Man sollte das Gebäude erhalten und in städtischer Hand halten.“ Seine Idee: Die Stadt sollte das Gebäude sanieren und die Bibliothek ausbauen zum Multimediacenter. Das Gebäude hat aus Karacams Sicht großes Potenzial, zum generationenübergreifenden Treffpunkt für Jung und Alt in Konz zu werden.

Ein drittes Thema, das den Grünen-Politiker beschäftigt, ist ein soziales Belohnungssystem. Ihm schwebt vor, dass zum Beispiel Jugendliche, die Zeit mit Senioren verbringen, Bonuspunkte dafür bekommen. Diese könnten dann in Zusammenarbeit mit Vereinen oder in städtischen Einrichtungen ausgegeben werden. Auch das Lesen von Büchern aus der Stadtbibliothek könne belohnt werden. Schließlich sei Bildung das Wichtigste. Im sozialen Bereich spricht sich Karacam auch für die Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft aus. Nur so könne günstiger Wohnraum geschaffen werden.

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Foto: TV/Lambrecht, Jana

Politisches Safak Karacam engagiert sich seit zehn Jahren bei Bündnis 90/Die Grünen. 2018 ist er zum Kreissprecher gewählt worden. Seitdem habe die Partei 30 neue Mitglieder gewonnen, sagt Karacam stolz. Allerdings hat sie auch sechs ältere Mitglieder verloren – unter anderem Sabina Quijano, die ehemalige Fraktionsvorsitzende der Grünen im Konzer Verbandsgemeinderat. „Das war ein Konflikt zwischen Jung und Alt“, sagt Karacam, der trotz Kritik der ausgetretenen Mitglieder weiterhin den Sprecherposten inne hat. „Ich gehe offen damit um.“ Sein Ziel sei es, mit dem Kreisverband der Grünen in den kommenden Monaten die 100-Mitglieder-Marke  zu knacken.

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