Sagenhaft, was hier bewältigt wurde

RALINGEN-OLK. Im Gemeindehaus Olk traf sich der Ortsgemeinderat Ralingen zur Sitzung. Wichtigster Programmpunkt war der Haushaltsplan 2006. Vorab besuchte das Ralinger Prinzenpaar die konventionellen Gemeindevertreter.

Bevor die Ratsmitglieder in die trockene Diskussion einstiegen, galt es Ungewöhnliches zu erledigen. Neben dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Trier-Land, Wolfgang Reiland, hatte sich weiterer prominenter Besuch angesagt. Das Ralinger Prinzenpaar ließ es sich nicht nehmen, seine Untertanen bei ihrer schwierigen Arbeit zu beobachten, und so verfolgten Prinzessin Tanja I. und ihr Prinz Maggi I. eine ganze Weile als Publikum die Sitzung. Bevor endgültig die Diskussion um den Haushaltsplan begann, teilte Ortsbürgermeister Oswald Disch den Ratsmitgliedern mit, dass sich wegen der aktuellen Witterung der Bauzeitplan für die L 42 geändert habe. Dies bedeutet im Klartext: Die für Anfang März geplante Sperrung der Sauerbrücke zwischen Ralingen und Rosport wird verschoben. Die Brücke nach Luxemburg wird voraussichtlich erst ab April für zwei Monate gesperrt. Haushalt ist stark vorbelastet

Die wichtigsten Zahlen des Haushaltsplanes 2006: Im Verwaltungshaushalt werden die Einnahmen auf 1 445 000 Euro, die Ausgaben auf 1 705 000 Euro festgesetzt. Die Einnahmen und Ausgaben betragen im Vermögenshaushalt 1 240 000 Euro. Die Grundsteuer A (300 v.H.) und B (320 v.H.) sowie die Gewerbesteuer (330 v.H.) bleiben unverändert. Durch die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben ergibt sich ein Fehlbedarf von 260 000 Euro. Wolfgang Disch betonte, dass der Verwaltungshaushalt Ralingen mit einem Fehlbetrag von 197 000 Euro aus dem Jahresabschluss 2004, der haushaltsrechtlich 2006 ausgeglichen werden muss, erheblich vorbelastet sei. Die enormen Ausgaben der Gemeinde für den Straßenbau nach dem Kanalbau schlügen sich auch 2006 in einem hohen Schuldendienst von rund 103 000 Euro negativ nieder. Das Straßenbauprogramm der Gemeinde Ralingen stehe nun mit der Ausfinanzierung der Baumaßnahmen im Ortsteil Olk in seiner abschließenden Phase. Positive Nachricht: Die Gemeinde Ralingen wird zum Jahresabschluss 2005 voraussichtlich die Voraussetzungen zur Beantragung von Bedarfszuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich erfüllen. In welcher Höhe eine Entlastung erfolgen kann, bleibe abzuwarten.Schmerzhaftes Defizit

Negativ bleibe anzumerken, dass die Gewerbesteuereinnahmen 2005 gegenüber dem Vorjahr, bedingt durch hohe Rückerstattungen, auf fast die Hälfte, rund 70 000 Euro, gesunken ist. Weitere wichtige Investitionen sind für 2006 geplant. Den größten Batzen stellen die Investitionen zum Zweckverband Sport-, Kultur- und Freizeitzentrum Ralingen-Rosport dar, gefolgt vom Ausbau der Innerortsstraßen Edingen und Godendorf und den Kosten für den Ausbau des Gemeindehauses Olk. Zahlreiche weitere Erschließungen und die Ausbauten weiterer Innerortsstraßen und Gehwege kommen hinzu. Bürgermeister Reiland betonte nach der einstimmigen Annahme des Haushaltsplans durch den Rat, dass das Defizit zwar schmerze, man müsse aber deutlich sehen, was in Ralingen alles passiert sei. "Es ist sagenhaft, was hier bewältigt wurde", sagte Wolfgang Reiland und bezog sich damit auf die umfangreichen Baumaßnahmen, die in den vergangenen fünf Jahren für wenigstens sieben Millionen Euro realisiert wurden. Er dankte vor allem den Bürgern, die die Lasten der Maßnahmen zu tragen haben.

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