Saison mit Licht und Schatten

HERMESKEIL/KELL AM SEE. Der völlig verregnete August verhinderte eine bessere Bilanz. Sowohl in Hermeskeil (30 500 Besucher) als auch in Kell am See (31 000 Besucher) verzeichneten die Freibäder in der Saison 2006 einen Publikumszuspruch, der das Prädikat "durchschnittlich" verdient.

Noch Ende Juli waren in Hermeskeil die Erwartungen hoch gesteckt. Nach mehreren hochsommerlichen Hitzewochen schien in der definitiv letzten Saison des alten Freibads vor der Sanierung (siehe dazu auch Bericht unten) sogar die Rekordmarke aus dem Jahrhundertsommer 2003 (63 455 Besucher) in greifbarer Nähe. Denn allein im Juli hatten mehr als 20 000 Menschen Abkühlung im Bad gesucht und gefunden. Schon zu diesem Zeitpunkt war der bescheidene 2005er-Wert von 21 587 Badegästen längst geknackt, und mit dem August stand der "Monat, in dem eigentlich am meisten Betrieb ist", noch bevor, blickt Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) im TV-Gespräch zurück. Hermeskeil: Nur 1500 Besucher im August

Doch ausgerechnet der August fiel im wahrsten Sinne des Wortes komplett ins Wasser und "war bei uns fast ein totaler Ausfall", sagt der Chef des Freibad-Trägers. Lediglich 1500 Besucher wagten im achten Kalendermonat noch den Sprung ins kühle Nass, und selbst als sich im September das Wetter besserte, kamen die Besucher nur noch spärlich. "Es hätte ein super Jahr werden können", sagt Hülpes mit leichtem Bedauern. Unzufrieden könne man mit der Saison 2006 aber nicht sein, fügt er hinzu. Denn: "Wenn wir wie diesmal mit 30 500 Besuchern fast exakt unseren Durchschnittswert der vorangegangenen Jahre erreichen, sind wir schon froh. Das letzte Jahr im alten Freibad war deshalb auch eine gutes Jahr", so das Resümee des Rathaus-Chefs.Keller Bad profitiert vom Campingplatz

Weil das Geschäft in erster Linie wetterabhängig ist, verzeichnet man nahe liegenderweise auch in Kell am See einen ähnlichen Saisonverlauf wie in Hermeskeil. Im Keller Freibad "Hochwald" wurden 2006 laut Bürgermeister Werner Angsten 31 000 Besucher gezählt. Damit bewegt sich der Betrieb dort fast exakt auf dem Niveau der Vorjahre (2005: 31 000, 2004: 31 300 Besucher). Auch Angsten betont, dass eine bessere Bilanz möglich gewesen wäre, "wenn nicht in der Hauptferienzeit im August so gut wie gar nichts gelaufen wäre". Allerdings habe man in Kell davon profitieren können, dass der angrenzende Campingplatz gut ausgelastet war. "Die Leute hatten ja gebucht und sind deshalb auch bei schlechtem Wetter schwimmen gegangen", sagt Angsten. Noch wichtiger sei jedoch, dass Freibad und Campingplatz in Kell einen Eigenbetrieb bilden. Denn: "Durch die Einnahmen auf dem Campingplatz können wir unser Defizit im Freibad deutlich reduzieren", betont der CDU-Mann. Dass mit einem Freibad nur ein Minus eingefahren werden kann, "ist aber in aller Welt so", sagt Angsten. Für ihn stellt sich deshalb auch überhaupt nicht die Frage, ob sich die VG diesen "Luxus" leisten kann. Dafür gibt es aus seiner Sicht vor allem zwei Gründe: Zum einen sei das Bad eine ausgesprochen wichtige Einrichtung für den Fremdenverkehr. "Zum anderen ist das Freibad auch ein elementares Infrastruktur-Angebot für unsere einheimische Bevölkerung, das von ihr auch zunehmend angenommen wird", betont Angsten.

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