Sanierung der Burg wird zum Abenteuer

Das Wahrzeichen der Stadt Saarburg ist marode. Deshalb wird derzeit ein umfassendes Sanierungskonzept für die historische Burganlage erstellt. Die Arbeiten an den gefährlichsten Stellen sollen demnächst beginnen.

 Die Mauern der Burg sind marode: Besonders das Grünzeug greift die Steine und den Mörtel an. TV-Foto: Hannah Schmitt

Die Mauern der Burg sind marode: Besonders das Grünzeug greift die Steine und den Mörtel an. TV-Foto: Hannah Schmitt

Saarburg. Sie ist das wichtigste Kulturdenkmal und Namensgeber der Stadt - die Saarburg. Damit das mehr als tausend Jahre alte Wahrzeichen noch lange erhalten bleibt, hat die Stadt dem Verfall der Burg den Kampf angesagt. Mit einem großangelegten Sanierungskonzept soll sie in den nächsten Jahren komplett restauriert werden. "Das wird ein Dauerauftrag für die Stadt", ist sich Architekt Franz Niespor sicher, der derzeit das Konzept erstellt.

Sanierung ist zunächst auch eine Frage der Sicherheit



Das ist zwar noch nicht ganz fertig, die größten Problemstellen sind aber schon bekannt. Besonders die Mauern an der nordöstlichen Seite, zur Saar gelegen, sind durch die vielen Jahrhunderte geschwächt. Hinzu kommt der wildgewucherte Efeu, der mit seinen Wurzeln zwischen die Steine dringt.

"Noch ist nicht Gefahr im Verzug, es muss aber unbedingt etwas gemacht werden", sagt Niespor. Denn die Sanierung ist keine Schönheitsfrage, es geht vielmehr um Sicherheit. Die Burg verliere immer mehr an Substanz, erläutert auch Wolfgang Karthäuser vom Denkmalpflegeamt Trier. Das sei gefährlich für die Menschen, die unterhalb der Burg wohnen. Deshalb soll noch in diesem Jahr das Mauerwerk im Nordosten bis runter in die Stadt ausgebessert werden. Zunächst werden das Grünzeug entfernt, lockere Steine erneut vermauert sowie die Wand neu verfugt. Auch die Krone der Mauer wird gefestigt, damit weniger Wasser in das Gemäuer gelangt. Dafür muss entlang der Burg ein Gerüst aufgestellt werden. Allein das wird laut Niespor "abenteuerlich". Da kein Fahrzeug an den Hang kommt, müssen die Arbeiter alles von Hand aufbauen.

Am 1. Juli soll der Auftrag für den ersten Bauabschnitt vergeben werden. 150 000 Euro muss die Stadt dafür bezahlen. Im Saarburger Haushalt sind für dieses Jahr insgesamt 186 500 Euro für die Sanierung eingeplant. Mit weiteren 100 000 Euro wird das Langzeitprojekt aus Mitteln der Denkmalpflege bezuschusst.

Nach und nach sollen die weiteren Abschnitte der Ruine folgen, so dass am Ende das Mauerwerk komplett von unerwünschtem Bewuchs befreit ist. Am Erscheinungsbild des Kulturdenkmals soll sich aber nur wenig ändern. Insgesamt wird die Sanierung Jahre dauern. "Alles auf einmal ist nicht machbar", sagt Niespor. Etwas Gutes hat das mehrstufige Konzept: Mit einer Sperrung der Burg muss niemand rechnen. Extra Sanierung bisher: Bereits seit Oktober 2004 wird die Saarburg abschnittsweise ausgebessert. Der Mantelturm, der innere Turm, die Treppenanlage sind inzwischen instand gesetzt, der Burgvorhof und die Zufahrt komplett erneuert worden. Zudem wurde eine Beleuchtung angebracht, die das Wahrzeichen der Stadt nachts in Szene setzt. (hsc)

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