Sanierung der Nitteler Wiesenstraße weiterhin umstritten
Nittel · Der Ausbau der Wiesenstraße in Nittel bleibt ein Streitpunkt im Dorf. Anwohner an Engstellen im Abschnitt zwischen der Schulstraße und dem Bürgerhaus sind mit der jetzt beschlossenen Planung nicht einverstanden.
Nittel. Die Sitzung des Ortsgemeinderats Nittel war außergewöhnlich gut besucht. Grund war neben dem auf Eis liegenden Bau eines Supermarkts (der TV berichtete am 11. Dezember) der geplante Ausbau der Wiesenstraße zwischen der Kreuzung Schulstraße und dem Bürgerhaus.
Die Planung sieht vor, auf der Seite des Bürgerhauses und des neuen Spielplatzes einen Fußweg anzulegen. Bei der vorgesehenen Fahrbahnbreite von 5,50 Meter ist es notwendig, dass Anwohner der Wiesenstraße einige Quadratmeter ihres Grundstücks an die Gemeinde verkaufen, um noch Platz für den Bürgersteig zu bekommen. Die Bereitschaft zum Verkauf ist allerdings nicht bei allen Anliegern gegeben.
Das Trierer Planungsbüro Boxleitner entwickelte daraufhin eine Planung, die an den schmalen Stellen der Wiesenstraße eine Fahrbahnbreite von 5,20 Meter sowie einen Bürgersteig mit 60 Zentimetern Breite vorsieht. Das wiederum gefiel dem Ratsmitglied Tobias Beck (UBN) nicht: "60 Zentimeter sind viel zu wenig für einen Bürgersteig. Das reicht nicht einmal für einen Kinderwagen." Sein Vorschlag: Anstelle eines mit Bordsteinkante abgesetzten Bürgersteigs baut man den auch sonst im Dorf an Engstellen häufig vorzufindenden Mehrzweckstreifen, der optisch wie ein Bürgersteig aussieht, aber auch von Autos überfahren werden darf, da er rechtlich zur Straße gehört. So wäre ein Bürgersteig vorhanden, und die Straße wäre trotzdem breit genug.
Für LKW wird's eng
Anlieger Thomas Dubois kritisiert, dass bei der geplanten Fahrbahnbreite von 5,20 Meter kein LKW mehr in dem betroffenen Abschnitt der Wiesenstraße geparkt werden könne: "Wie soll ich dann zum Beispiel mit Heizöl beliefert werden?" Andere Abschnitte der Wiesenstraße (Höhe Bürgerhaus und zwischen In der Abwies und Schulstraße) boten keinen Anlass zur Kritik, da dort ausreichend Platz für eine Fahrbahnbreite von 5,50 Metern plus Bürgersteig vorhanden ist.
Am Ende der Diskussion verfehlte der Hinweis von Ortsbürgermeister Peter Hein, dass nur die Anlage eines "richtigen", also mit einer Bordsteinkante von der Fahrbahn abgetrennten Bürgersteigs, förderwürdig sei, nicht seine Wirkung. Der Rat einigte sich auf die vom Büro Boxleitner vorgeschlagene Variante mit schmaler Fahrbahn und Bürgersteig in dem strittigen Bereich zwischen In der Abwies und Bürgerhaus. Beck stimmte als einziger gegen die Planung.
Die Baumaßnahme soll rund 480 000 Euro kosten und sieht neben der Anlage des Bürgersteigs auch Parkplätze beim Bürgerhaus vor, die breit genug für Busse sind. jbo
Extra
Das Baugebiet "Am Haarberg" im Ortsteil Rehlingen kann nach der Berücksichtigung der Anmerkungen der Träger öffentlicher Belange erschlossen und geplant werden. Der Kauf eines neuen Gemeindetraktors wurde genehmigt. Unter dem Punkt Verschiedenes wurde kritisiert, dass der Jagdpächter zu wenig Wildschweine schieße. Winzer Leo Weber beklagte umfangreiche Wildschäden in seinen Weinbergen. Außerdem kam der Kahlschlag an den Wirtschaftswegen in der Nitteler Flur zur Sprache. Ortsbürgermeister Hein war zufrieden, dass die umstrittenen Rückschnittmaßnahmen "so günstig wie noch nie" waren. Die UBN dagegen befand, dass das beim Rückschnitt angefallene Holz zu billig verkauft worden sei. jbo