Sauber und ordentlich soll es sein

NEWEL. Es darf gepflügt werden, lautete das Motto beim Landjugendwettbewerb "Leistungspflügen" in Newel. Das Rennen machten zwei Neweler auf den Plätzen eins und zwei.

"Nirgendwo anders gibt es so eine Tradition im Leistungspflügen", schwärmt Oberlandwirtschaftsrat Edmund Fischer vom Dienstleistungszentrum ländlicher Raum in Bitburg von dem Wettbewerb, der zum wiederholten Mal in Newel ausgetragen wird. Obwohl im Ort Kirmes gefeiert wird, interessieren sich bei optimalen äußeren Bedingungen rund 200 Zuschauer für das, was auf einem Feld an der Landesstraße 42 nach Beßlich passiert. Schwere Trecker machen sich mit Pflügen auf einem Stoppelfeld zu schaffen.Aufgeworfene Erdklumpen sind verpönt

Aufgabe der Schlepperfahrer ist, eine möglichst saubere Arbeit abzuliefern. Sauber heißt beim Pflügen: gerade und gleichmäßige Spaltfurchen zu ziehen und beim Weiterpflügen deutlich sichtbare, gleichmäßig gebrochene Furchendämme zu hinterlassen. Wichtig zum Gesamteindruck am fertigen Beet sind unter anderem ein ordentliches Ein- und Aussetzen des Pflugs sowie das weitgehende Unterpflügen des Bewuchses. Dicke Erdklumpen, die aus den gepflügten, 50 Meter mal 40 Meter großen Flächen herausragen, sind verpönt unter Meisterpflügern. Erfüllen die gepflügten Felder die Forderungen nicht, hagelt es unter Umständen gleich mehrfach Strafpunkte. Beispiel Beetpflügen: Abweichungen von der geforderten Tiefe um mehr als zwei Zentimeter bringen Punktabzüge. Maximal zu erreichen sind 100 Zähler. Edmund Fischer und sein Team nehmen es genau, eben so, wie man es von neutralen Wertungsrichtern erwartet: streng im Urteil aber fair. Am späten Nachmittag steht das Ergebnis fest: Zwei Neweler haben die Plätze eins und zwei unter sich ausgemacht. Den ersten Platz mit 89 Punkten belegt Thomas Mohn (26). Der Sieg bedeutet, dass sich der junge Mann - nicht zum ersten Mal - für den Landeswettbewerb qualifiziert hat. Auf 85 Zähler bringt es Mark Bente, was Platz zwei für den 25-Jährigen bedeutet. Thomas Neises (25) aus Möhn erreicht mit 68 Punkten Platz drei. "Die Teilnehmerzahl nimmt seit einigen Jahren stetig ab", bedauert Edmund Fischer und weist darauf hin, dass richtiges Pflügen wichtig in der Landwirtschaft sei. Da sich nur sieben Teilnehmer dem neuerlichen Wettbewerb gestellt haben, kann nur der Sieger am Landesentscheid teilnehmen. Sonst wären es zwei gewesen."Es hätte besser laufen können"

In einer zweiten Kategorie geht es ums Drehpflügen. Die beiden Arten unterscheiden sich in der unterschiedlichen Arbeitsweise. Beim Beetpflügen kann jeweils nur nach einer Seite (meist nach rechts) gepflügt werden. Drehpflüge dagegen sind beidseitig einsetzbar, dafür aber viel wuchtiger, was vor allem eine leistungsstarke Hydraulik am Schlepper erfordert. Dank vielseitiger Möglichkeiten bevorzugen Landwirte heutzutage den Drehpflug. In dem von Männern dominierten Feld befindet sich auch eine Frau. "Gerade und ordentlich zu pflügen, ist so einfach nicht", betont Eva-Maria Mohn, seit vier Wochen Führerschein-Inhaberin für den großen Traktor. "Es hätte besser laufen können", schätzt sie ihre Leistung ein. "Vielleicht habe ich zu viel Kirmes gefeiert." Ihr Bruder Thomas war bereits dreimal Landesmeister und Teilnehmer am Bundesentscheid. Jüngster Schlepperfahrer ist der 14-jährige Markus Koster aus Lorich. Im Kirmeszelt erfolgt am frühen Abend die Siegerehrung. Bürgermeister Wolfgang Reiland und Oberlandwirtschaftsrat Edmund Fischer überreichen die begehrten Urkunden und zollen den gebotenen Leistungen Lob und Anerkennung.

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