Schatz, was soll ich tun?

Hachja, sahen sie nicht gestern süß aus in der Zeitung? Jasmin und Stefan, das neue TV-Traumpaar. Wie sie sich verliebte Blicke zuwarfen. Ja, so schön kann die Liebe sein. Später ist das anders, sag' ich Ihnen.

Nach etlichen Jahren wandelt sich das traute Zusammensein in eine gewisse Abhängigkeit vom Partner. Paradebeispiel letztens im Supermarkt. Ich stehe gerade bei den Beruhigungstees für meinen Martin, da höre ich hinter mir: "Ja nu, Cola oder Cola light?". Ich drehe mich um und sehe nur einen Mann dastehen, der verzweifelt mit einer Liste herumfuchtelt. Weit und breit niemand, der ihm die Frage beantworten könnte. Denkste! Er hatte sein Handy in der Hand und telefonierte offenbar mit seiner Frau, dem mobilen Einkaufszettel. Wie konnte sie nur ihren armen Mann losschicken, ohne ihm genau aufzuschreiben, von welcher Marke das Getränk sein soll oder welchen Literpreis und Zuckergehalt es hat. Liebe Frau Handy, das kann Mann nicht wissen! Und das Elend nahm seinen Lauf. "Schatz, welchen Wein nehmen wir denn?" Später, in der Nähe der Kasse war er immer noch dabei, mit "Schatz" den Einkauf zu organisieren. Was für ein Spökes. Martin ist da anders. Er weiß wahrscheinlich, was ihn erwartet. Die Einkaufsliste würde ihn jagen, vom ersten Gang vorne links zum dritten Gang hinten rechts, zweiter Gang Mitte, erster Gang hinten, dritter Gang vorne. Ich bin mal gespannt, wann Jasmin am Handy sitzt und ihren Stefan durchs Geschäft scheucht. Bis dahin, alles Gute!

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