Schaufeln für die Völkerverständigung

Fördert harte Arbeit die Völkerverständigung? "Ja", sagen die Organisatoren des "Internationalen Workcamps". Zum zweiten Mal hatten Landesverband Rheinland-Pfalz der Deutschen Waldjugend, Forstamt Saarburg und Gemeinde Trassem Jugendliche aus acht Nationen zu der dreiwöchigen Veranstaltung eingeladen.

Trassem. Es mutet schon abenteuerlich an: Da reisen ein paar junge Leute aus verschiedenen Teilen der Welt tausende Kilometer weit, um in einem fremden Land ihre Zeit hauptsächlich damit zu verbringen, ausgerüstet mit Schaufel, Schubkarre und anderen Gerätschaften durch den Wald zu streifen. Was an eine Art Aktiv-Urlaub erinnern könnte, war vielmehr ein Beitrag zur Völkerverständigung - jedenfalls aus Sicht der Organisatoren des "Internationalen Workcamps", so der Titel des Jugendaustauschprogramms, zu dem der rheinland-pfälzische Landesverband der Deutschen Waldjugend, das Forstamt Saarburg, die Gemeinde Trassem sowie die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (IJGD) als Partnerorganisation eingeladen hatten. Insgesamt 15 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 22 Jahren aus acht Nationen, darunter Südkorea, Japan, Russland, die Türkei und Deutschland, nahmen teil.

Dreh- und Angelpunkt des Workcamps war die Lehr- und Informationshütte im Walderlebniszentrum Trassem. Dort und im Umfeld wurde insgesamt drei Wochen lang mindestens fünf Stunden pro Tag fleißig "geschafft". So wurden der Bau des begonnenen Walderlebnispfads vorangetrieben, das Umfeld der Hütte gestaltet und die Bodenfläche im Bereich einer überdachten Feuerstelle befestigt. "Wir haben uns aber nicht auf den Wald beschränkt", berichtete Dietmar Schwarz, Produktleiter Umweltbildung beim Forstamt Saarburg und Leiter der Waldjugend Trassem: "Die Jugendlichen sind auch ins Dorf gegangen, um Präsenz zu zeigen und um den Ort kennen zu lernen. Unter anderem haben wir alte Wegekreuze restauriert". Allerdings kam auch die Freizeit der 15 Workcamp-Teilnehmer nicht zu kurz. So gehörten Ausflüge ins Umland sowie eine Floßfahrt auf einem Altarm der Saar zum Programm. Was aber hatte das Workcamp mit dem Thema "Völkerverständigung" zu tun und wie passt der Trassemer Wald ins Bild? "Die Idee zu dem Projekt ist entstanden, als wir uns Gedanken darüber gemacht haben, wie man junge Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammenbringen kann", berichtete Schwarz. Eine Überlegung sei gewesen, dass das gemeinsame Arbeiten an einer Sache die Kommunikation zwischen den Teilnehmern besonders fördere. "Im Camp wird fast ausschließlich Englisch gesprochen", sagte Schwarz und betonte: "Eine gemeinsame sprachliche Ebene ist Voraussetzung, um sich mit anderen Kulturen auseinandersetzen zu können und diese auch zu verstehen".

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