Schilderdiebe schlagen schon wieder zu und stehlen Schilder an der Grenze zum Saarland

Grimburg · „Willkommen in Rheinland-Pfalz!“ Auf diesen freundlichen Empfang müssen Autofahrer, die zwischen Wadrill und Grimburg die Grenze vom Saarland aus überqueren, derzeit verzichten. Unbekannte haben an der Landesstraße 147 zwei Begrüßungsschilder abmontiert und mitgehen lassen. Die Polizei schließt nicht aus, dass dieselben Täter kürzlich schon an anderer Stelle auf Beutezug waren.

 Willkommen im Nirgendwo: Nur die Halterung macht deutlich, dass hier bei Grimburg einmal ein Schild stand, dass Besucher des Landes Rheinland-Pfalz willkommen hieß.

Willkommen im Nirgendwo: Nur die Halterung macht deutlich, dass hier bei Grimburg einmal ein Schild stand, dass Besucher des Landes Rheinland-Pfalz willkommen hieß.

Foto: Axel Munsteiner

Erst bei einer routinemäßigen Streckenkontrolle der Straßenmeisterei Hermeskeil ist der Diebstahl aufgefallen. Am Rand der L147 stehen kurz hinter dem Ort Grimburg und direkt an der Landesgrenze zum Saarland in Richtung Wadrill/Wadern nur noch zwei nackte Metallpfosten in der Wiese. Bisher waren dort zwei Schilder montiert.

Wie auch an anderen "Grenzübergängen" werden die Autofahrer nahe Grimburg auf der Vorderseite einer großen Tafel mit einem "Willkommen!" in Rheinland-Pfalz empfangen. Auf der Rückseite werden sie beim Verlassen unseres schönen Bundeslandes mit einem herzlichen "Bis bald!" verabschiedet.
Doch auf der L147 sind diese Tafeln verschwunden. Womöglich haben sich Unbekannte vom Werbeslogan des Landes Rheinland-Pfalz inspirieren lassen, der ebenfalls auf den Schildern prangt und "Wir machen's einfach" lautet.

Fakt ist: Einer oder mehrere Täter haben die beiden Tafeln aus ihrer Halterung herausgeschraubt, abmontiert und gestohlen. "Dabei müssen sie schon einen etwas größeren Aufwand betrieben und zumindest eine Leiter benutzt haben", sagt Wolfgang Wahlen von der Straßenmeisterei. Die Meisterei hat den Vorfall der Polizei gemeldet. Diese ist wiederum seit gestern auf der Suche nach den dreisten Dieben. Den Tatzeitraum können die Ermittler nur vage eingrenzen. Zwischen Donnerstag, 27. März und Mittwoch, 9. April, haben die Unbekannten zugeschlagen.

Auch Ortsschild Hermeskeil weg

Diese Angaben werden den ein oder anderen aufmerksamen Leser aufhorchen lassen. War da nicht was? Richtig: Erst kürzlich hat die Polizei gemeldet, dass Unbekannte zwischen dem 28. und 31. März eine Ortseingangstafel von Hermeskeil gestohlen haben (der TV berichtete). Und zwar das Schild, das in der Gusenburger Straße stand. Diese wiederum ist ein Teilstück im weiteren Verlauf der L147 und somit in direkter Linie nur knapp zehn Kilometer vom aktuellen Tatort an der Landesgrenze entfernt.

Der gewiefte Ermittler würde jetzt sagen: "Es besteht ein zeitlicher und räumlicher Zusammenhang." Franz Kuhn, der beide Fälle bearbeitet, sagt es im TV-Gespräch so: "Man kann zumindest nicht ausschließen, dass es ein und dieselben Täter waren". Eine erfolgsversprechende Spur hat die Hermeskeiler Polizei bisher noch nicht. Auch herrscht bei den Ermittlern Rätselraten darüber, was die Diebe mit ihrer Beute anfangen wollen. "Das ist ja heiße Ware", so Kuhn.

Den durch den Diebstahl entstandenen Schaden beziffert die Polizei auf 500 Euro. Übrigens: Aus dem Saarland wurde noch kein Diebstahl der dortigen Begrüßungstafeln gemeldet. Wer weiß, vielleicht liegt's am Werbemotto unserer Nachbarn: "Saarland - schön, dass du da bist."

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