Schillingen feiert seinen Kindergarten

Schillingen · Mehr als ein Jahr haben die Arbeiten am Kindergarten Schillingen gedauert, um der Nachfrage und den gesetzlichen Vorgaben für die Betreuung von unter Zweijährigen gerecht zu werden. Wie ein Volksfest hat der Ort die Neueinweihung gefeiert. 80 Plätze, darunter zehn für Einjährige und zwölf für Zweijährige, sowie 48 Ganztagsplätze stehen jetzt zur Verfügung.

Schillingen. "Das wird schon", hat die Leiterin der Kindertagesstätte St. Albanus Schillingen, Heidi Durniok, ihre Kolleginnen und die Kinder immer wieder vertrösten müssen. Mehr als ein Jahr lang lief eine große Sanierung und Erweiterung - auch mit tierischer Begleitung einer Marderfamilie (der TV berichtete mehrmals). Das Pfarrheim wurde zum Kindergarten. Auch im Haus musste mehrfach umgezogen werden.
Wie ein Volksfest, mit Klängen des Musikvereins Schillingen, wurde die offizielle Wiedereinweihung gestern gefeiert. "Wir haben jetzt Platz für 80 Kinder, die bis April alle besetzt sein werden", erklärt die Leiterin den Bedarf aus Schillingen, Heddert und Lampaden. Die Zahl der Ganztagsplätze stieg um 18 auf 48. Zehn Plätze sind für Einjährige da, zwölf für Zweijährige.
Was die Kosten in die Höhe trieb, war neben dem langen Winter die Marderfamilie unter dem Dach, das deshalb komplett ausgetauscht werden musste. "Wir haben die Tiere gehört und auch gerochen", verrät die Leiterin, die sich nicht nur über die Lösung dieses Problems, sondern auch über drei neue Kolleginnen freut. Eine Stelle konnte noch nicht besetzt werden.
Für die Kinder waren die Bauarbeiten ein Abenteuer. "So viele Männer hatten die meisten noch nie zusammen gesehen", erklärt Durniok den Effekt.
Auch Architekt Hans-Peter Kolz, der symbolisch einen Schlüssel übergab, verspricht durch die starken Dämmmaßnahmen enorme Einsparungen bei den Heizkosten. Ortsbürgermeister Markus Franzen freut sich, dass der Bau jetzt mit Fernwärme aus Bioenergie auf einer angenehmen Temperatur gehalten werden kann: "Wir werden auch künftig in diesen Kindergarten investieren."
Kreisbeigeordneter Helmut Reis überreichte eine große Kiste mit Spielsachen: "Der Kreis wird wohl die Mehrkosten fördern." Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kell, Werner Angsten, unterstreicht die Koordinationsarbeit der Verwaltung zwischen den drei beteiligten Ortsgemeinden Schillingen, Heddert und Lampaden sowie dem Bistum. "In diesem Kindergarten werden die Kleinen sehr gut auf die Grundschule vorbereitet, wie man an den Leistungen der Schüler ablesen kann", freut sich der Verwaltungschef.Extra

So sieht die Rechnung aus: Die voraussichtlichen Gesamtkosten belaufen sich auf 680 000 Euro. Der Kreis fördert die Maßnahme mit rund 200 000 Euro. Vom Bund kommen 44 000 Euro. Das Bistum zahlt 21 2200 Euro. Der Anteil von Heddert beträgt 30 300 Euro. Lampaden beteiligt sich mit 69 000 Euro und die Gemeinde Schillingen mit 124 500 Euro, berechnet nach Gemeindegröße. Damit sind alle fünf Einrichtungen in der Verbandsgemeinde Kell am See umgebaut und fit für die Aufnahme von Kleinkindern. In Mandern, Greimerath, Kell und Zerf sind die Arbeiten ebenso wie jetzt in Schillingen abgeschlossen. Insgesamt wurden nach Angaben des Kreises rund 1,5 Millionen Euro investiert. Den 194 unter Dreijährigen in der VG Kell stehen 95 Plätze zur Verfügung. doth

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