Schluss-Akkord mit 50

PÖLICH. "In zwei Jahren ist Schluss," sagt Josef Roths. Dann will der 48-jährige Hobbymusiker mit dem Musizieren aufhören. Über 40 Jahre hat er dann mit Blas- und vor allem Tanzmusik die Menschen erfreut.

 In zwei Jahren will Josef Roths endgültig mit der Tanzmusik aufhören. Dann hat er über 40 Jahre musiziert. Foto: Dietmar Scherf

In zwei Jahren will Josef Roths endgültig mit der Tanzmusik aufhören. Dann hat er über 40 Jahre musiziert. Foto: Dietmar Scherf

Der Arbeitstag des heutigen "Ein-Mann-Unternehmens" ist lang. Insbesondere die Wochenenden verschlingen bei dem beliebten und bekannten Alleinunterhalter die Freizeit. "Je nach dem Ort meines Auftrittes reise ich bereits am Samstag gegen 17 Uhr an und komme nach einer langen Nacht am Sonntagmorgen gegen 6 Uhr wieder nach Hause." In der Zeit dazwischen hat er seine komplette Anlage mit Keyboard, Lautsprechern, Verstärker, Monitor, Funkmikrofonen und Beleuchtung auf- und abgebaut, nach dem Willen des Veranstalters und der Gäste musikalisch unterhalten und das Programm gestaltet. "Der Abbau in der Nacht und die Fahrt in Richtung Pölich ist dann schon Routine," sagt der Vater eines erwachsenen Sohnes. Inzwischen ist er mit seiner Musik so bekannt und beliebt, dass Hochzeitspaare auch schon einmal ihren Trau-Termin nach dem Terminkalender des Musikers richten, um ihn verpflichten zu können. Doch jetzt steht sein Entschluss fest: "Mit fünfzig Jahren habe ich meine persönliche Schallmauer durchbrochen und werde dann meine Arbeit als Musiker einstellen." Die musikalische Karriere begann Josef Roths in seinem Heimatort Waldrach. Mit neun Jahren begann er in der heimischen Winzerkapelle mit der Fanfare und Trompete. Später lernte er auf dem Tenorhorn. Als Günther Kohlhaas die Big Band Ruwertal gründete, stieg Roths - damals war er 13 Jahre alt - mit ein. Den Weg zu den Tasteninstrumenten, zunächst war es ein Akkordeon, fand er in der Big Band. Um die Musik der Oberkrainer spielen zu können, fehlte ein Akkordeon. Roths überredete seine Eltern zur Anschaffung und erhielt von dem inzwischen verstorbenen Günter Bauer den ersten Unterricht. Alle musikalischen Aktivitäten ruhten, als Roths zur Bundeswehr musste. Erst 1977, er hatte zwischenzeitlich seine Frau Martina in Pölich kennen gelernt, fand er den Weg zur Musik zurück. In den "goldenen Jahren" der drei- und vierköpfigen Bands spielte er mit seiner neuen Gruppe von der Nordsee bis nach Österreich. Wochenende für Wochenende, teilweise sogar mit Monats- und Jahresverträgen, war er mit der Band auf den Bühnen in Deutschland unterwegs. Dazu gehörten auch seine Auftritte mit Helmut Schander als das Duo "The Teddys".Mehr Zeit für die Feuerwehr

Der Musiker erinnert sich: "17 Jahre spielten und sangen wir gemeinsam." Als sein Freund 1995 eine eigene Bäckerei eröffnete, war Josef Roths auf sich allein gestellt. "Die Veranstalter konnten schon zu der Zeit kaum noch mehrköpfige Bands bezahlen," sagt er. Außerdem waren die Keyboards inzwischen so hoch technisiert, dass man mit diesem Instrument auch eine ganze Band mit Bläsern und Streichern darstellen konnte. Seit über zehn Jahren spielt so der Entertainer alleine auf den Bühnen im Bereich Mosel, Eifel und Hunsrück. Auftritte führten ihn auch in den Kölner und Aachener Raum. Damit damit soll nun in zwei Jahren Schluss sein. Dann kann sich Josef Roths noch mehr um sein anderes Hobby kümmern, denn seit zehn Jahren ist der Musiker auch noch Wehrführer in Pölich.

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