Schluss mit lustig!

Angesichts der Tonlage zahlreicher Klagen über den grassierenden Vandalismus und angesichts der Ergebnislosigkeit aller Gegenmaßnahmen drängt sich ein fataler Eindruck auf: Dass Behörden und Politiker diese Zerstörungswut immer noch behandeln wie ärgerliche Begleiterscheinungen eines an sich begrüßenswerten jugendlichen Überschwangs, dem man am besten mit pädagogischer Nachsicht begegnet.

Regelmäßig wallt in den Gemeinderats-Sitzungen markiger Ärger auf, der sich rasch und konsequenzenlos beruhigt. Die Verbindung aus erfolgloser Ermittlung, ausbleibender Strafverfolgung, halbherziger Prävention und kurzzeitiger Empörung legt doch allen potenziellen Vandalen nahe, dass die Gesellschaft ihr Zerstörungswerk zwar beklagt, aber toleriert. Das kann nicht so weitergehen. Es gibt genügend verstreute Erkenntnisse über Taten und Täter. Die müssen endlich einmal zusammengeführt und konsequent in Gegenmaßnahmen umgesetzt werden. Wo, bitte, bleibt der Erfahrungsaustausch mit anderen Kommunen, wo eine präzise Ursachen-Analyse und eine systematische Prävention? Welches Gremium in den Gemeindeparlamenten befasst sich so eingehend mit dem Vandalismus wie der Bauausschuss mit dem Bau und der Finanzausschuss mit den Finanzen? Und bei aller Vorsicht gegenüber Selbstjustiz: Wo sind die Bürger, die Vandalismus-Aktionen bemerken und ihr Wissen weitergeben? Allen, die sich an öffentlichem oder privatem Eigentum vergreifen, muss klar gemacht werden, dass für sie das Ende der Fahnenstange näher rückt. m.moeller@volksfreund.de

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