Schnelle Erschließung im Visier

WILTINGEN. Rege Betriebsamkeit herrschte zu Wochenbeginn auf einer Wiese mitten in Wiltingen. Bereits wenige Tage nach dem Satzungsbeschluss kam Bewegung in die Erschließung des neuen Baugebietes im Herzen der Saargemeinde.

Montagnachmittag auf einer Wiese in Wiltingen: Ausgerüstet mit rot-weißen Stangen, Maßband und anderen Gerätschaften, machen sich mehrere Männer einer Baufirma aus der Region an die Arbeit, um die Lage des neuen Kanals festzusetzen. "In den kommenden Tagen beginnen die Arbeiten", sagt einer und deutet auf den Bagger in der Nähe, der schon in den Startlöchern zu stehen scheint.Ein Novum für die Gemeinde

Erst Mitte vergangener Woche hatte der Gemeinderat über den Bebauungsplan für das Erschließungsgebiet im Bereich der Flurstücke "Hinter den Gärten", "Im Graweltswingert" und "Auf der Fischpühl" abgestimmt. Die vierwöchige Offenlegung hatte keine Einwände erbracht, und so war der Beschluss lediglich eine Formsache. "Vermutlich Mai oder Juni", lautete daraufhin die Prognose von Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger mit Blick auf den Beginn der Erschließungsarbeiten. Etwas verwundert sagte er später: "Erst vor kurzem hat mir der Projektleiter mitgeteilt, dass es schon früher losgehen soll." Das Baugebiet im Zentrum von Wiltingen ist ein Novum für die Gemeinde (der Trierische Volksfreund berichtete), denn sie ist bei der Erschließung weder federführend, noch trägt sie die Kosten. Lediglich bei der Planung hatte sie das Hoheitsrecht und konnte beispielsweise vorschreiben, wie gebaut wird. Vor einiger Zeit taten sich die acht Besitzer der insgesamt elf Grundstücke zu einer Interessengemeinschaft zusammen und schlossen einen städtebaulichen Vertrag mit der Gemeinde ab. Darin verpflichteten sie sich, die Kosten des Bebauungsplanverfahrens sowie die der Erschließung zu übernehmen. Initiatoren des Projektes sind Claudius und Petra Frühauf, die auch die Organisation und Koordination übernommen haben. Der Hauptvorteil des Modells liegt bei den insgesamt günstigeren Erschließungskosten: Während die Gemeinde die Bauleistungen ausschreiben muss, kann die private Interessengemeinschaft Angebote aushandeln. Insgesamt elf Baugrundstücke für Einfamilienhäuser sollen entstehen, eine Straße zu dem neuen Wohngebiet, das sich in der Nähe des Bürgerhauses befindet, gibt es bereits seit rund drei Jahren. In den kommenden Tagen werden laut Rommelfanger erste Arbeiten im Bereich Kanalisation beginnen. "Richtig losgehen wird es aber dennoch erst im Frühjahr", erklärt der Ortsbürgermeister.

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