Schneller über die Grenze

Seit Jahren wird darüber gesprochen, konkrete Planungen für eine neue Grenzbrücke zwischen Temmels und Mertert existieren aber noch nicht. Nun gibt es entsprechende Signale aus Luxemburg.

Mertert. Ab sieben Uhr ist die Bundesstraße dicht. Jeden Morgen staut es sich auf der B 419 von Temmels bis zum Grenzübergang bei Wellen. Sowohl Autofahrer als Anwohner sind genervt. Seit Jahren ist ein Projekt im Gespräch, das Entlastung bringen könnte, für Pendler und Bürger: eine neue Grenzbrücke von Temmels nach Mertert mit direktem Autobahnanschluss. Vor allem SPD und Grüne favorisieren das Projekt "zweite Moselbrücke". Doch außer den politischen Willensbekundungen - zuletzt im Dezember 2005 auf einer gemeinsamen Ministerrunde von Luxemburg und Rheinland-Pfalz ("Die Zweckmäßigkeit des Baus einer neuen Grenzbrücke bei Mertert soll überprüft werden.") - gab es keine ernstzu- nehmenden Anstrengungen diesseits und jenseits der Grenze, um das Projekt zu realisieren.

Jetzt allerdings gibt es ein Signal aus Luxemburg. Der aus dem luxemburgischen Grenzort Wormeldange stammende Abgeordnete Carlo Wagner von der Demokratischen Partei Luxemburgs hat eine Anfrage an den Bauminister gestellt. Durch den stetig zunehmenden Grenzverkehr seien die Brücken bei Grevenmacher und Wormeldange während des Berufsverkehrs überlastet, heißt es in der Anfrage von Wagner. Was denn das Projekt der neuen Grenzbrücke in Höhe des Hafen Mertert mache, wollte Wagner wissen. Die neue Brücke sei mittelfristig vorgesehen und sei Teil des Gesamtkonzeptes zur Neugestaltung des Autobahnanschlusses Mertert und der Kreuzung zum Moselhafen, heißt es in der Antwort des luxemburgischen Bauministers Claude Wiseler. Eine Kostenschätzung gebe es für das Großprojekt noch nicht, sagte eine Ministeriumssprecherin unserer Zeitung. "Unser vorrangiges Interesse gilt der vorhandenen Brücke in Grevenmacher, die in den kommenden Jahren ersetzt werden soll."

Zusammen mit Rheinland-Pfalz seien Studien zum grenzüberschreitenden Verkehr durchgeführt worden, teilte der Bauminister mit. Diese hätten gezeigt, dass sich eine neue Moselbrücke und der Moselaufstieg bei Igel ergänzen würden und es dadurch zu einer Entlastung der luxemburgischen Grenzorte Grevenmacher und Wasserbillig käme. Eine Bedingung scheint die Verknüpfung von neuer Brücke und (unwahrscheinlich gewordenem) Moselaufstieg jedoch nicht zu sein. Notfalls werde die neue Grenzbrücke auch ohne den Aufstieg gebaut, heißt es.

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