Infrastruktur Schnelleres Internet kommt: Glasfaserstreit in Ayl beendet

Ayl/Irsch · Die Firma Deutsche Glasfaser wird nach einem anfänglichen Wettstreit mit Innogy in Ayl den Ausbau für schnelleres Internet im Ort übernehmen. Die Unternehmensgruppe will das Glasfasernetz auch in Irsch ausweiten.

  Ein Bündel aus Glasfaserkabeln: So sehen die Kabel aus, die für einen besseren Internetanschluss in Ayl bis in die Haushalte verlegt werden sollen.

Ein Bündel aus Glasfaserkabeln: So sehen die Kabel aus, die für einen besseren Internetanschluss in Ayl bis in die Haushalte verlegt werden sollen.

Foto: Jan Woitas

Am vergangenen Wochenende hat Ayls Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger bekanntgegeben, dass der Glasfaserstreit im Ort beendet sei. Nach einem Gesprächstermin war klar, dass die Firma Deutsche Glasfaser (vormals Inexio) den Glasfaserausbau bis in die Haushalte übernehmen werde, .

Inexio hatte bereits vor rund zehn Jahren die Internet-Anschlüsse mit Kupferleitung zwischen Verteilerkasten und Haus gelegt. Die Gemeinde hatte allerdings im Juli 2020 eine Kooperationsvereinbarung mit Innogy (nun Westenergie) für den Glasfaserausbau bis in die Häuser geschlossen, da Inexio dafür auf Anfragen zuvor abgewunken hatte. Mittlerweile hatte Inexio aber mit der Firma Deutsche Glasfaser fusioniert und wollte schließlich doch den Ausbau übernehmen. Dass beide Firmen im Ort vehement um Kunden warben, verwirrte und verärgerte die Ayler. Büdinger erhielt laut eigener Aussage 30 bis 40 Anrufe pro Tag. Daraufhin lud die Gemeinde die beiden Firmen zu einem Gespräch ein, denn klar war: Der Ausbau ist nur wirtschaftlich, wenn eine Firma ihn übernimmt. Anschließend hieß es, die beiden Unternehmen sollten eine Lösung finden.

Nun gibt der Ortsbürgermeister bekannt: „Die Deutsche Glasfaser Unternehmensgruppe hält am Ausbau für Ayl und Biebelhausen fest. Ein gemeinsamer Ausbau von beiden Unternehmen kommt nicht in Frage. Daher zieht Innogy/Eon aus wirtschaftlichen Gründen ihr Angebot gemäß Kooperationsvereinbarung zurück, obwohl die erforderliche Quote erreicht worden ist.“

Die Ortsgemeinde danke der Firma Innogy für ihr Engagement. Trotz der zuvor langwierigen und steten Bemühungen des Gemeinderats müsse man festhalten, dass der Glasfaserausbau für die Ortsgemeinde erst durch das vorliegende Angebot von Innogy ins Rollen gekommen sei.

Büdinger kündigt an, dass Deutsche Glasfaser innerhalb der nächsten drei Tage den Ausbau bei der Ortsgemeinde beantragen werde. Dieser Antrag werde von der Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg-Kell in Abstimmung mit der Ortsgemeinde geprüft. Werde die Genehmigung erteilt, soll das Ausbauunternehmen Ende Oktober mit den Hausbegehungen beginnen. Der Ausbau soll Mitte des Jahres 2021 abgeschlossen werden.

Beide Unternehmen bestätigen die Ausführungen des Ortsbürgermeisters. Derweil hat die Firma Deutsche Glasfaser bekanntgegeben, dass sie mit der Gemeinde Irsch eine Kooperationsvereinbarung für den Glasfaserbau geschlossen hat. Würden 40 Prozent der anschließbaren Haushalte mit ihr einen Vertrag eingehen, stünde dem Netzausbau nichts mehr im Wege, heißt es in einer Pressemitteilung. Das Unternehmen, das zuvor auch in Irsch Internetanschlüsse angeboten hat, lädt zudem für Mittwoch, 28. Oktober, 19 Uhr, zu einem Online-Infoabend unter www.deutsche-glasfaser.de/irsch ein.

Mit einer Kooperationsvereinbarung hatte das Ungemach in Ayl angefangen. Droht in Irsch der nächste Ausbaustreit? Offensichtlich nicht. Bei Westenergie heißt es auf TV-Anfrage: „In Irsch hat Westenergie derzeit keine Aktivität bezüglich Glasfaserausbau geplant.“

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