Schnüffeln, schmecken, urteilen

TRIER/TRIER-SAARBURG. (dis) Aus dem gesamten Kreisgebiet und der Stadt trafen sich Winzer und Weinkenner im Weingut Georg Fritz von Nell, um die neuen Erzeugnisse zu probieren. Insgesamt hatten die Fachleute 50 Weine zu verkosten.

Von Graach an der Mosel über das Ruwertal bis nach Ayl an der Saar reicht das Einzugsgebiet der Kreszenzen dieser ungewöhnlichen Jungweinprobe im Weingut von Nell, das seit 200 Jahren im Familienbesitz ist. Die diesjährige Weinprobe war bereits das 15. Treffen der Weinfachleute. Sprecher Paul Pazen aus Mertesdorf: "Vor 15 Jahren traf ich Herrn von Nell senior bei einem Weinverkaufs-Seminar. Schon damals erkannten wir die Wichtigkeit, Jungweine vor der Abfüllung im Fachkreis zu probieren, um Verbesserungsvorschläge noch in die Tat umsetzen und so die Qualität erheblich verbessern zu können." Tatsächlich probierten die Experten - verdeckt - rund 50 Weine vom Rosé über den Rot- bis hin zum Weißwein und urteilten über sie. Harmonisch ging es allerdings auch dann zu, wenn es hieß: "Der hat Kork" oder "Zu wenig Alkohol". Aus dem Kreis der Weinerzeuger war zu hören: "Eine gute Veranstaltung, bei der Maßstäbe gesetzt werden." Pazen: "Zum ersten Treffen luden wir Winzerbetriebe aus dem Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer ein. Allerdings sollten sie alle bereit und interessiert sein, ihre Jungweine im Kollegenkreis vorzustellen." Dabei sollten etwaige Probleme fachlich diskutiert und gelöst werden. Für die Winzer bedeutet die Probe aber auch, den Kollegen einen Einblick in die Kellerwirtschaft zu geben und konstruktive Kritik entgegen zu nehmen. Sie gelte es positiv umzusetzen. "Die Tatsache, dass unsere Jungweinprobe mit so vielen Beteiligten alljährlich stattfindet, zeigt, wie wichtig und richtig sie ist", meint Pazen. Um verbrauchernah produzieren zu können, gehören seit einigen Jahren auch Konsumenten und Vertreter des Fachhandels zum Probierkreis.

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