Saarburg. Das neue "Pflege- und Betreuungszentrum Saarburg" steht auf einem Grundstück in Bestlage. Von der Dachterrasse des vierstöckigen Gebäudes am Saarufer werden die Senioren ab April einen atemberaubenden Ausblick auf Burgberg und St.-Laurentius-Kirche genießen können. Bauherr Wolfgang Schäfer ist stolz auf den exponierten Standort des Gebäudes neben der Villa Keller. "Alten- und Pflegeheime gehören in die Stadt", erklärt er, "das hat sich der alte Mensch verdient." Schäfer ist der Geschäftsführer des Schillinger Bauunternehmens Ifa, das den Komplex errichtet hat.
Mehr als zehn Jahre lang lag das Grundstück am Saarufer brach. Die Fläche war vom Stadtrat explizit für ein Pflegeheim ausgewiesen worden. Mehrere Versuche von Schäfer, ein tragfähiges und profitables Konzept für die Seniorenresidenz zu finden, waren gescheitert (der TV berichtete). Erst mit dem jetzigen Betreiber, der Evergreen-Gruppe, konnte es schließlich losgehen. Die bayerische Firma ist spezialisiert auf Altenpflege und betreibt mehrere Heime in Deutschland. Im Januar dieses Jahres war Spatenstich für das neue Pflegezentrum an der Saar.
Nur kurz zuvor hatte die Stadt Saarburg damals ein weiteres Grundstück als möglichen Standort für ein Pflegeheim ausgewiesen. An der Ecke von Wiesenweg und Boorwiese im Stadtteil Beu rig sollte ein 120-Betten-Haus entstehen. Ein Investor stand bereit, auch ein Betreiber war schon gefunden. Aber als man vom Baubeginn von Schäfers Haus am Saarufer erfuhr, blies man zum Rückzug. Denn zwei große Pflegeheime und das schon bestehende kreiseigene Altenpflegeheim im Saarburger Krankenhaus - das gibt der Markt in Saarburg nicht her.
Aber am Wiesenweg wird dennoch gebaut. Die Saarburger Wohnungsbaufirma Holz ist kurz vor der Fertigstellung einer barrierefreien Wohnanlage, die das Konzept des betreuten Wohnens anbieten soll. Ein zweiter, gleich großer Block befindet sich direkt nebenan im Bau. Jeweils 24 Apartments in Größen zwischen 46 und 61 Quadratmetern können gemietet oder gekauft werden. "Die Wohnungen sind senioren- und behindertengerecht ausgestattet - aber kein Pflegeheim", erklärt Albert Holz, Geschäftsführer der Firma Holz. Dienstleistungen wie Wäschewaschen, Putzen oder ein Fahrdienst würden denjenigen angeboten, die das wünschten. Das Konzept sei sehr gut angekommen, berichtet Holz. Innerhalb von acht Wochen war der komplette erste Block verkauft. Mit dem gescheiterten Pflegeheimbau auf der Nachbarparzelle habe diese Einrichtung aber nichts zu tun.
Stationäre Pflege für 82 Senioren

Das Pflegeheim am Saarufer feiert diese Woche Richtfest. 82 Senioren sollen in der vollstationären Pflegeeinrichtung ein Zuhause finden. Die Bewohner sollen in sieben sogenannten Wohngruppen zusammenleben. "Jede Wohngruppe hat eine eigene Teeküche, einen Aufenthaltsbereich und wird nach Pflegeschwerpunkten zusammengestellt", erklärt Projektentwickler Rudolf Bläsius von der Evergreen-Gruppe. So soll es beispielsweise spezielle Gruppen für Demenzkranke geben. Die eigentliche Pflege passiere in den Einzelzimmern. Im Gruppenbereich soll das gemeinschaftliche Leben stattfinden. Jedes Zimmer bekommt sein eigenes Bad. Fußbodenheizung und warme Farben sollen für eine angenehme Wohnatmosphäre sorgen. Noch haben die Handwerker alle Hände voll zu tun. Im Moment wird das Mansardendach gedeckt. Auch Estrich und Innenausbau werden noch installiert. Aber eines sicher: Sowohl am Saarufer als auch am Wiesenweg ziehen ab April die ersten Senioren ein.