"Schöner ist es zu verweilen…"

FÖHREN. Das Wetter spielte diesmal mit: An allen drei Tagen war es zwar frostig, aber dafür gab es keinen Regen wie im vergangenen Jahr. Also schlug der dritte Schloss-Weihnachtsmarkt mit vielen hundert Besuchern alle bisherigen Rekorde.

Wo sonst gibt es einen Weihnachtsmarkt in einem Schloss? Nirgends weit und breit - außer in Föhren. So hat der Weihnachtsmarkt im großen Hof des Föhrener Schlosses eine ganz besondere Note. Mit der dritten Auflage in Folge scheint sich das besondere Ambiente herumgesprochen zu haben, denn die erstmals auf den Freitagabend ausgedehnte Veranstaltung am Wochenende brach alle Besucher-Rekorde. Es ist nicht nur die Örtlichkeit, die dem Weihnachtsmarkt ein besonderes Flair bereitet. Auch das niveauvolle Angebot ragt heraus. Unter die einheitlichen Buden schien eine gar nicht zu passen. Dass so viele Kinder überhaupt in ein "Hexenhäuschen" passen! Antonia von Kesselstatt (9), Johann Schuh (12), Paulina Schneider (9), Tina Johanna Heck (11) und Franziska Schneider (12) machte es einen Riesen-Spaß, ihre Schmuck-Basteleien anzubieten, dazu schöne kleine Wollsachen. "Dabei wurde uns geholfen", versicherte Antonia von Kesselstatt. Die Kinder wollten sich schließlich nicht mit fremden Federn schmücken. Nebenan goss Magnus Berens aus Föhren hobbymäßig Blei und zeigte seine Kunstwerke. Ganz hinten der "Naurather Tisch". Dort durften die kleinen Besucher unter Anleitung von Doris Müller basteln, was das Zeug hält. Aus Stroh und einer Wäscheklammer stellten die Mädchen und Jungen begeistert eine Weihnachtsmaus her. Die ganz Kleinen malten vorgedruckte Weihnachtsmotive bunt und fanden dabei ein Gedicht: "Doch wozu denn hetzen, eilen, schöner ist es zu verweilen und vor allem daran denken, sich ein Päckchen ‚Zeit' zu schenken". Derweil sang der Föhrener Männergesangverein "Es blüht eine Rose zur Weihnachtszeit". Reißenden Absatz fanden die "Tannenbäumchen" von Gerald Heinz aus Föhren: selbst angesetzter Birnen- und Feigenlikör, darauf einen dicken Schuss Sahne und Schoko-Streusel. Das sieht tatsächlich aus wie ein Tannenbäumchen. Die echten aus dem Meulenwald gab es auch - aus dem von Kesselstattschen Forstrevier. Weitere Gaumenfreuden waren Wildwürstchen und -gulasch aus der Region. An der "Waffelschmiede" mochte man gar nicht anstehen, so groß war dort die Schlange der Wartenden.

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