Schönheitskönigin aus dem Saargau

Die neue "Schönheitskönigin" im Hochwald heißt "Florida" und kommt aus dem Saargau. Das 800 Kilo Prachtexemplar von Züchter Karl-Heinz Kirch (Fisch-Rehlingerhof) wurde von den Juroren zur besten Kuh der Verbandsgemeinde-Tierschau in Kell am See gekürt. Die 48. Auflage der Traditionsveranstaltung lockte einmal mehr tausende Besucher an.

Kell am See. Wenn an einem Montagmorgen eine Wiese vor einem Sportplatz zur Pilgerstätte für ein großes Publikum wird, dann kann es sich eigentlich nur um ein Ereignis handeln: In Kell am See lösen Kuh und Co. alljährlich einen Massen-Auftrieb von Mensch und Tier aus. Die 48. Auflage der Großveranstaltung machte da keine Ausnahme. Tausende Besucher tummelten sich gestern trotz bedecktem Himmel auf dem Ausstellungsgelände, um Kühe, Pferde und Kleintiere wie Kaninchen oder Geflügel in Augenschein zu nehmen und sich ein Bild von der "Leistungsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft" zu machen. Das ist laut Bürgermeister Werner Angsten das erklärte Ziel, das die VG als Veranstalter mit der Tierschau verbindet. "Ein herrliches Gesicht", "viel Raum im Schritt", "ein gut gebautes Becken" - abwechselnd hallen aus den beiden Vorführringen für Kühe und Pferde die Bewertungen der Prüfer über die Lautsprecher. Nur ihre "besten Stücke" haben die Züchter aus dem Stall mitgebracht. Insgesamt sind es 55 Rinder und 30 Pferde, die bei der Prämierung in den verschiedenen Kategorien an den Start gehen. Doch bevor für die Tiere die Stunde der Wahrheit schlägt, werden sie von ihren Besitzern noch einmal kräftig geschniegelt und gestriegelt. Das ist aber nur der "Feinschliff". Die Vorbereitungen für den großen Auftritt ihrer Prachtexemplare hat für die meisten Landwirte schon viel früher begonnen. "Am Freitag haben wir angefangen, unsere Kühe zu waschen und zu scheren und mit ihnen das Führen am Strick und am Halfter geübt", erzählt Mareike Engel.

Zum Schaulaufen tritt aber nicht nur das liebe Vieh an. Traditionell ist Kell an diesem Tag auch der politischen Prominenz einen Besuch wert. Sie erwartet erstmals eine besondere Herausforderung. Für den CDU-Landeschef Christian Baldauf und die anderen heißt es "Ran an die Euter", auch wenn sie beim Melk-Wettbewerb nicht am lebenden Objekt, sondern nur bei einer Kuhattrappe kräftig zupacken müssen. Sieger wird ein "Lokalmatador". Sascha Kohlmann, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands, schafft in 30 Sekunden 970 Milliliter und ist damit sogar besser als die Landwirtschafts-Profis, die nach ihm an der Reihe sind.

Der Höhepunkt ist aber wie immer die Kür der "Miss Hochwald", bei der diesmal das Gesetz der Serie bricht. In den vergangenen Jahren hatten stets "Schönheitsköniginnen" aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich diesen Ehrentitel errungen. Anno 2008 kommt sie hingegen aus dem Kreis Trier-Saarburg. Denn am Ende steht für die Juroren fest: Die "beste Kuh der Schau" hat am Montag Karl-Heinz Kirch (Fisch-Rehlingerhof) mit seiner siebenjährigen "Florida" in den Ring geschickt.

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