Schon ein paar Hautpartikel genügen

Kell am See/Zerf · Menschen verlieren täglich Millionen von Hautpartikeln. Eine wichtige Erkenntnis für den Einsatz von Spürhunden, den sogenannten Mantrailern. Christian Feller vom DRK-Ortsverein Kell führt den ersten Menschenspürhund im rheinland-pfälzischen DRK.

Kell am See/Zerf. Christian Feller ist Luxemburger, aber bei der Rettungshundestaffel des DRK-Ortsverein Kell fühlt sich der 44-jährige Polizeibeamte, was seine Passion angeht, sehr gut aufgehoben. Er ist Hundeführer einer besonderen Art und tatsächlich der einzige dieser Spezies im DRK Rheinland-Pfalz. Genauer gesagt. Mit seinem Personenspürhund Cuisith, einem sogenannten Mantrailer, wird der stellvertretende Staffelleiter der Zerfer Rettungshundestaffel angefordert, wenn es um die Suche nach vermissten Menschen geht.
Bei der kürzlich stattgefundenen Ausbildung seines Hundes zum Mantrailer (wörtliche Übersetzung: Menschenverfolger, siehe Wikipedia), bestanden er und sein Personenspürhund die Prüfung. Einfach seien die Prüfungsbedingungen auf dem Gelände der Universität Trier nicht gewesen. "Nieselregen und 15° Außentemperatur haben die Spurensuche erschwert und sorgten für Anspannung bei Mensch und Tier", sagt Feller. Die Spur zur Mantrailingprüfung sei von Cuisith schnell gefunden worden. Unter den fachkundigen Augen des Prüferteams habe er sich mit seinem Hund Schritt für Schritt an die vermisste Person herantasten können. Durch bewohntes Gebiet an der Uni Trier, über Stock und Stein, Feld und Wiese und schließlich durch Waldgebiete habe die Spur geführt. "Nach 54 Minuten zeigte mir Gebell hinter einem Busch: Das Opfer ist gefunden und die Prüfung bestanden." Wie funktioniert eigentlich diese perfekte Spurensuche, die in der heutigen Zeit mehr und mehr gefordert ist? "Bei der Personensuche, dem sogenannten Mantrailing, werden die individuellen Duftmoleküle der Zielperson gesucht, und nicht die Bodenverletzungen wie bei der Fährtenarbeit", erklärt Feller. Die Qualität des Geruchsträgers sei entscheidend für den Verlauf der Suche. "Ein Mensch verliert ständig Hautschuppen, in jeder Minute Tausende. Die Hautpartikel werden verwirbelt und verstreut, wenn der Mensch sich bewegt." Durch das Einwirken von Bakterien auf die menschlichen Zellen entstehe der Geruch, dem der Hund folgen kann.
Extra

Bei Interesse an einer Mitarbeit in der Rettungshunde- oder Sanitätsdienststaffel kann die Geschäftsstelle des Vereins unter 06589/17911 oder per EMail unter info@drk-kell.de angesprochen werden. Die Staffel trainiert zwei Mal die Woche und trifft sich dienstags ab 19 Uhr und samstags ab 10 Uhr auf unterschiedlichen Übungsgeländen. hm

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