Schrotthändler soll zwei Tonnen Reifen in Wald entsorgt haben

Tawern/Mannebach · Die Saarburger Polizei geht einer Spur im Fall der 200 illegal entsorgten Autoreifen zwischen Mannebach und Tawern nach. Angeblich soll ein Schrotthändler für das Umweltdelikt verantwortlich sein.

 Ein Haufen in der Waldidylle zwischen Tawern und Mannebach: In und an einem kleinen Bachlauf wurden fast 200 Reifen entsorgt. TV-Foto: Christian Kremer

Ein Haufen in der Waldidylle zwischen Tawern und Mannebach: In und an einem kleinen Bachlauf wurden fast 200 Reifen entsorgt. TV-Foto: Christian Kremer

200 Altreifen, etwa zwei Tonnen Gummi haben Unbekannte illegal im Mannebachtal entsorgt . Jetzt gehen die Ermittler der Polizei in Saarburg einer Spur nach, die auf den mutmaßlichen Umweltsünder hinweist. Die Polizei bestätigt auf TV-Anfrage, dass sie nach einem unbekannten Schrotthändler suche.

Der Mann habe einen alten Anhänger von einem Landwirt aus dem Nachbarort Onsdorf haben wollen, heißt es bei der Polizei. Der Landwirt habe dem Händler den Hänger unter der Bedingung gegeben, dass er auch die Reifen entsorge.

Der Landwirt hatte die Reifen laut Polizei zum Befestigen seiner Siloplanen genutzt und brauchte sie nicht mehr. Der unbekannte Schrotthändler habe sie zusammen mit dem Hänger angenommen und die Reifen einfach im Mannebachtal abgeladen. Die Polizei will den Sachverhalt jetzt weiter aufklären.

Als Quelle für die Information nennt die Polizei den Onsdorfer Ortsbürgermeister. Eine Recherche des Trierischen Volksfreunds verläuft aber im Sande. Weder Alt-Ortsbürgermeister Johann Nikolaus Steffes (CDU) noch der neu gewählte Ortschef Nikolaus Fuchs (SPD) wollen von der Geschichte mit dem Landwirt und dem Schrotthändler etwas gehört haben, sagen sie am Telefon zum Trierischen Volksfreund.

Markus Kohl, Leiter der Polizeiinspektion in Saarburg, betont, dass seine Behörde in dem Fall nur Amtshilfe leiste. Denn die Kreisverwaltung Trier-Saarburg ist als untere Umweltbehörde bei illegaler Müllentsorgung zuständig. Denn Umweltvergehen wie die Entsorgung illegaler Reifen sind Ordnungswidrigkeiten und keine Straftaten, da es sich nicht um gefährliche Abfälle handelt.

Thomas Müller, Pressesprecher der Kreisverwaltung, sagt: "Uns liegt noch kein Ermittlungsergebnis vor." Erst wenn der Verursacher bekannt sei, steige die untere Umweltbehörde zu. Dann werden der Übeltäter kontaktiert und das fällige Ordnungsgeld eingetrieben.

Solange der Verursacher noch unbekannt ist, kümmert sich Revierförster Peter Strupp um den Abtransport der Reifen aus dem Mannebachtal. Die Hälfte der Altlasten hat er schon vergangene Woche zu einem Entsorgungsunternehmen nach Trier gebracht. Den Rest will er diese Woche wegbringen. Insgesamt kostet das mehrere Hundert Euro.

Die Polizei bittet um Hinweise unter Telefon: 06581/91559.

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