Schüler diskutieren per Tastatur

Sind ältere Menschen vom technischen Fortschritt ausgeschlossen? Darüber haben Schüler des Gymnasiums Saarburg mit anderen Jugendlichen aus Deutschland im Internet diskutiert. Zum Abschluss haben sich alle Teinehmer noch mal persönlich getroffen.

Saarburg. (red) Im Rahmen der Schola-21-Online-Debatte hat die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung Jugendliche im Alter von 13 bis 19 Jahren aus sieben Schulen bundesweit eingeladen, um mittels der virtuellen Lernplattform Schola-21 zu diskutieren, ob der Einschluss digitaler Medien in das Leben des Einzelnen letztendlich der Gesellschaft zugutekommt. Darunter nahmen auch sechs Schüler der 10. und 11. Klasse des Gymnasiums Saarburg teil. Jetzt ist die Aktion mit einem Abschlusspodium in München zu Ende gegangen.

Das Gymnasium Saarburg übernahm dabei die Patenschaft für die These "Digitale Inklusion spaltet die Gesellschaft". "Es ist nicht der Fall, dass ältere Menschen der digitalen Welt prinzipiell nur noch langsam folgen können oder sogar überfordert sind. Das sehe ich an denjenigen, die sich im Informatikbereich Wissen angeeignet haben und nun den Jüngeren helfen, indem sie hnen den PC oder das Internet einrichten. Das hat mich echt überrascht", sagt Stefan aus dem 11. Jahrgang, der das Gymnasium schon zum Startschuss der Debatte am 10. Dezember 2009 in Berlin vertrat. Bei diesem Treffen von Angesicht zu Angesicht mit den Vertretern der anderen Schulen unter anderem aus Berlin, München, Offenbach und Essen hatte man sich auf Regeln und Begrifflichkeiten verständigt. Im Internet entwickelte sich daraufhin bis zum vorläufigen Abschluss am 31. Januar durch das Setzen von Thesen und der Erarbeitung von Kommentaren eine intensive Debatte, die nur wenig Moderation vonseiten der betreuenden Lehrkräfte bedurfte.

Die Debatte war nicht in den Unterricht am Gymnasium Saarburg eingebunden, sondern fand ausschließlich in der Freizeit der Schüler statt. "Es ist bemerkenswert, mit welch enormem Einsatz die Teilnehmer komplexe Themen auf hohem Niveau diskutiert haben.", sagt Lehrer Daniel Groß, der die Teilnahme des Gymnasiums an diesem Projekt begleitete. "Dies zeigt auch eine deutliche Akzeptanz für das internetgestützte Lernen." "Der Vorteil einer digitalen Debatte ist natürlich, dass mehrere Leute an verschiedenen Orten mitwirken können", pflichtet ihm Sanja aus der 10. Klasse bei. "Es kann aber natürlich problematisch sein, dass, da die Debatte zeitversetzt läuft, Argumente zu spät gebracht werden." Diese Äußerung zeigt, dass die Schüler auch sehr kritisch an die Debatte gehen.

Bei der Abschlussveranstaltung in München hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich persönlich zu treffen und kennenzulernen. Natürlich wurde auch weiterdiskutiert. Anna und Britta fanden besonders das Thema "Brücke oder Graben? Der Beitrag der Telekommunikation für Menschen mit Behinderung" interessant. Alle Schüler erhielten für ihre Teilnahme ein Zertifikat.

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