Schüler gewinnen deutsche Roboter-Olympiade

Saarburg · Drei Schüler des Saarburger Gymnasiums haben den ersten Platz im Deutschlandfinale der Welt-Roboter-Olympiade gewonnen. Damit haben sie sich eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Katar gesichert.

 Das deutsche Gewinnerteam der Welt-Roboter-Olympiade in der Kategorie Fußball. Von links: Benedikt Donkel (11 Jahre), Tobias Spanier (17 Jahre), Florian Grün (16 Jahre), Tim Darimont (16 Jahre) und Betreuer Andreas Schreiner (45 Jahre). TV-Foto: Kamila Nowak

Das deutsche Gewinnerteam der Welt-Roboter-Olympiade in der Kategorie Fußball. Von links: Benedikt Donkel (11 Jahre), Tobias Spanier (17 Jahre), Florian Grün (16 Jahre), Tim Darimont (16 Jahre) und Betreuer Andreas Schreiner (45 Jahre). TV-Foto: Kamila Nowak

Foto: (h_sab )

Saarburg. 2008 rief Andreas Schreiner am Gymnasium Saarburg die Robotik Arbeitsgemeinschaft (AG) ins Leben. Der Pädagoge sucht seitdem jährlich motivierte und engagierte Schüler, die unter seiner Betreuung Roboter bauen und diese auch programmieren. Er selbst unterrichtet neben Informatik auch Chemie und Physik. "Die meisten Schüler spreche ich direkt an und frage ob sie Interesse haben, an der AG teilzunehmen. Insbesondere im Informatik- und Physikunterricht finde ich viele Talente. Beide Fächer sind für die Robotik wichtig", erklärt Schreiner.Lehrer überredet


Der Erfolg bekräftigt seine Methode, immerhin gewinnen die Schüler unter seiner Betreuung regelmäßig Wettbewerbe. Erst 2014 schaffte es die Robotik AG, den Gesamtsieg in der regionalen First Lego Leage (FLL) nach Hause zu holen. Im folgenden Semifinale schafften sie es unter die ersten zehn.
Vom Erfolg gepackt, beschlossen die drei Schüler Tim Darimont, Florian Grün und Tobias Spanier, an einem weiteren Wettbewerb teilzunehmen, der World Robot Olympiad (Welt-Roboter-Olympiade) in der Kategorie Fußball. "Wir mussten Herrn Schreiner erst dazu überreden. Als er dann zustimmte, hatten wir großes Glück, noch einen der Plätze zu bekommen. Es durften 16 Mannschaften in dieser Kategorie antreten. Wir ergatterten den letzten Teilnehmerplatz", berichtet der 16-jährige Florian Grün.

Anschließend musste alles schnell gehen. Lediglich drei Monate hatten die Jugendlichen Zeit, um zwei Roboter zu bauen und zu programmieren, von denen der eine als Torwart und der andere als Feldspieler agiert. Die Vorgaben waren, was das Material und die Programmiersprache betrifft, sehr konkret. "Es durften nur Originalteile von Lego benutzt werden. Auch die Programmierung erfolgte mit einer spezifischen Software von Lego", erklärt Tobias Spanier.
Ein zusätzlicher Helfer kam dazu: der elfjährige Benedikt Donkel. Er ist Schreiners Neffe und nimmt regelmäßig an der AG teil.
Jede Woche traf sich die Gruppe für vier bis acht Stunden, um an den Robotern zu tüfteln. Florian Grün sagt: "Die Schwierigkeit bestand in der Programmierung. Auf dem Spielfeld müssen die Roboter eigenständig agieren. Wir konnten nicht mehr ins Spiel eingreifen." Die Roboter sind mit spezifischen Sensoren ausgestattet, die es ihnen ermöglichen, den Ball zu erkennen. Der Torwart muss verhindern, dass dieser ins eigene Tor gerät, während der Feldspieler ihn ergattern und ins gegnerische Tor befördern soll.

Für den Wettbewerb in Dortmund mussten die Roboter in Einzelteilen mitgebracht werden. Alle Teams hatten dann zwei Stunden Zeit, um diese für den Wettbewerb wieder zusammenzubauen. Nach Ende der Bauphase folgten sechs Spiele, die es zu gewinnen galt. Tobias Spanier erinnert sich: "Wir hätten nicht gedacht, dass wir so gut sind. Bereits das erste Spiel haben wir eindeutig gewonnen. Erst zum Schluss wurde es spannend. Die Gegner wurden schwerer. Wir konnten dennoch jedes Spiel gewinnen."

Mit dem Gesamtsieg qualifizierten sich die Schüler, für die das Roboterbauen ein Hobby ist, für das im November stattfindende Weltfinale in Katar. Dort werden 55 Länder vertreten sein. Das Ziel der Jugendlichen ist selbstverständlich ein Platz auf dem Siegertreppchen.
Wie bereits beim Deutschlandfinale in Dortmund müssen auch beim Weltfinale alle Kosten von den Schülern selbst getragen werden. Die Mannschaft ist deshalb derzeitig auf der Suche nach Sponsoren und würde sich über jegliche finanzielle Unterstützung freuen, die es ihnen ermöglicht, am Finale in Katar teilzunehmen.

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