Konz. (api) Es hätte eine unerwartet gute Premiere werden können. 13 Jugendliche haben sich am gestrigen Montagmorgen allein an der Bushaltestelle "Neuer Friedhof" in Konz-Roscheid getroffen, um den erstmals eingesetzten Bus zum Schulzentrum Konz zu nehmen. Weitere Jugendliche warteten an den anderen Stationen im Neubaugebiet. Es sollte das erste Mal sein, dass der Bus die Jugendlichen zur Schule bringt. Und dann das. 7.23 Uhr: Eigentlich sollte genau jetzt der Bus die Haltestelle "Neuer Friedhof" verlassen. Doch keine Spur von dem Gefährt. Die 13-jährigen Kim und Milena sind unter den Wartenden. Besonders praktisch sei die Buslösung deswegen, weil sie am Nachmittag nicht mehr den Berg hochlaufen müssten, sagt Kim. Die 16-jährigen Jan und Justin wollen den Bus an diesem regnerischen Morgen mal eben austesten. Doch auch um 7.30 Uhr stehen und sitzen sie noch immer so da wie schon zehn Minuten zuvor. In 20 Minuten beginnt die Schule. Der erste Schüler wird abgeholt und nun doch wieder von den Eltern zur Schule gebracht.

Zehn Minuten später zücken andere Jugendliche ihre Handys, um sich eine alternative Mitfahrgelegenheit zu organisieren. 7.41 Uhr: Ein Bus nähert sich - doch es ist der falsche. Sein Ziel ist die Grundschule St. Johann. 7.50 Uhr kommt der nächste Bus den Berg hoch - und biegt ohne Stopp ins Neubaugebiet ab. Wieder ist es nicht der richtige. Fünf Minuten später sind alle Jugendlichen weg, "Eltern-Taxis" sind für den Bus eingesprungen. Um 8.07 Uhr, erreicht der richtige Bus Roscheid mit 44 Minuten Verspätung. Inzwischen sind alle Schüler anderweitig unterwegs.

Joachim Huber, Niederlassungsleiter der Rhein-Mosel-Bus in Trier, entschuldigt sich für die missglückte Premiere und erklärt:. "Wir geben die neuen Fahrpläne frühzeitig an die Unternehmen weiter." Vermutlich sei aber der betreffende Fahrer nicht informiert gewesen. Huber verspricht: "Morgen wird der Bus pünktlich fahren."

Schon seit einigen Monaten rühren Roscheider und die Konzer Stadtverwaltung die Werbetrommel für die neue Busverbindung zum Schulzentrum. Die Bürger des Höhenstadtteils waren es selbst, die die Stadt um eine bessere Infrastruktur für die rund 200 Schüler gebeten hatten.

Bislang mussten die Schüler zu Fuß gehen oder wurden von den Eltern gefahren.

Die Resonanz auf das neue Angebot war jedoch verhalten. Lediglich etwa 20 Ticket-Abonnenten wurden verkauft (der TV berichtete). Gestern Morgen wäre die Fahrt für Schüler kostenlos gewesen, genauso wie am heutigen Dienstag - beim zweiten Anlauf für die Busverbindung.