Naurath/Wald. Seit 2002 hat die Gemeinde gut drei Millionen Euro in den Ort investiert. Und auch in den Jahren 2015 und 2016 sollen Projekte in Naurath umgesetzt werden. Anlass zur Sorge besteht laut dem Haushaltsexperten Kai Rosar von der Verbandsgemeindeverwaltung aus Hermeskeil nicht. Selbst dann nicht, obwohl nach jetzigem Stand für 2019 eine Freie Finanzspitze, ein Defizit von 1700 Euro, zu erwarten sei. Er sagt: "Wie ich sie in Naurath kenne, wird das nicht so bleiben." Denn Naurath hat begonnen, Schulden abzubauen. Diese sanken seit 2013 von 514 000 Euro auf 490 000 Euro und sollen Ende 2016 nur noch 463 000 Euro betragen.
Die Straßen und das umgebaute Bürgerhaus sind in Schuss. Dennoch gibt es Projekte, in die der Gemeinderat investieren will. Dem Beispiel anderer Dörfer in der Verbandsgemeinde (VG) folgend, will Naurath ein Sanierungsgebiet ausweisen. Damit verbundene Steuervergünstigungen sollen Eigentümer motivieren, ihre Häuser zu modernisieren und energetisch zu sanieren oder im Ortskern neu zu bauen. Für die im Haushalt berücksichtigten 12 000 Euro Planungskosten sei mit Zuschüssen der EU und des Kreises zu rechnen. Über die LAG Erbeskopf könnten bis zu 80 Prozent nach Naurath fließen, über die Stiftung "Zukunft in Trier-Saarburg" 3000 Euro. Bürgermeister Michael Hülpes sagte, dass es zusätzlich auch noch den Fördertopf der VG gebe.
Weiterer Plan: Die Gemeinde überlegt, am Bürgerhaus unterhalb der Kirche zusätzliche Parkflächen zu schaffen. Bisher gibt es nur wenige Stellplätze hinter dem Haus und entlang der Straße. Daher soll eventuell ein teils baufälliges Haus in direkter Nachbarschaft gekauft und abgerissen werden. Im Haushalt 2015 sind dafür 42 000 Euro eingestellt. Von dem Parkplatz aus könnten auch Wanderer zur "Fünf-Täler-Tour" starten, der neuen Saar-Hunsrück-Steig-Traumschleife. Der Prädikatsrundweg wird am 4. Juli eröffnet.
Ein weiteres großes Fest steht den 230 Bürgern am 2. und 3. Mai ins Haus. Das 1190 erstmals urkundlich erwähnte Dorf will dann sein 825-jähriges Bestehen feiern. Geplant sind eine das Ober- und das Unterdorf verbindende "historische Straße", entlang der wie anno dazumal gespielt geschmiedet, geschustert oder Sensen geschärft werden sollen. "Wir versuchen alle Gewerke zu präsentieren", sagte Weber, der auch Mitglied des gut 20-köpfigen Organisationsteams ist. Einstimmen auf das Fest, bei dem der Naurather Taler den Euro ablösen soll, wird das traditionelle jährliche Anwandern.
Extra

Der Gemeinderat hat Doppelhaushaltplan und Sanierungsgebiet einstimmig beschlossen. Eine einstimmige Entscheidung gab es auch beim Punkt der geplanten Änderung im Zuge von Nationalpark und Forstamtsreform (der TV berichtete). So soll das Revier Büdlicherbrück mit Horath einen Neuzugang erhalten. Die bisher sieben kommunalen Waldeigentümer Berglicht, Breit, Büdlich, Detzem, Heidenburg, Naurath und Schönberg müssen das aber befürworten. Ratsmitglied Peter Meyer sprach sich als zuständiger Revierleiter dafür aus. Die Betriebe seien ähnlich organisiert, und dank vier Forstwirten sei das zu meistern. urs